40-jähriges Jubiläum Gemeinde überrascht Beueler Pfarrer mit Andacht

Beuel · Der katholische Pfarrer Wilfried Evertz hat am Samstag in St. Josef in Bonn-Beuel den 40. Jahrestag seiner Priesterweihe gefeiert. Seine Gemeinde hat ihn überrascht, denn wegen Corona war eigentlich alles abgesagt.

 Wilfried Evertz (r.) erhält von Stephan Kern (l.), früherer Vorsitzender im Kirchenvorstand, und Christoph Westemeyer einen Sack Geschenke.

Wilfried Evertz (r.) erhält von Stephan Kern (l.), früherer Vorsitzender im Kirchenvorstand, und Christoph Westemeyer einen Sack Geschenke.

Foto: Rainer Schmidt

Es dürfte die erste Überraschungsandacht gewesen sein, die am Samstagabend in St. Josef in Beuel stattgefunden hat. Weil das für den 14. Juni geplante Pfarrfest coronabedingt ausfallen musste, hat sich der Seelsorgebereich etwas Besonderes einfallen lassen. Denn eigentlich sollte dabei Monsignore Wilfried Evertz (66), leitender Pfarrer von St. Josef – im Herzen von Beuel –, den 40. Jahrestag der Priesterweihe feiern.

„Diese für Pfarrer Evertz vollkommen überraschende Jubiläumsfeier soll unsere Wertschätzung für ihn zum Ausdruck bringen“, kündigte Petra Gläser, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates im Sendungsbereich „An Rhein und Sieg“, zuvor an.

Nach dem Gottesdienst am Samstagabend ging Evertz wie gewohnt in sein Pfarrhaus. Die Kirche wurde vorschriftsmäßig gelüftet, die geladenen Gäste, coronabedingt nur 55 Personen, nahmen in der Kirche Platz. Pastor Evertz wurde unter einem Vorwand von seinem Bruder zurück in die Kirche geholt. Und die Jubiläumsandacht, zelebriert von Pfarrer Michael Dörr, konnte beginnen.

In der Liste der Festredner und der Festgäste waren viele bekannte Namen zu lesen. Unter anderem nahmen auch Stadtdechant Wolfgang Picken und Pfarrerin Heike Lipski-Melchior von der evangelischen Kirchengemeinde Beuel an der Feier teil.

Was Evertz mit der Zeit seit der Priesterweihe vor 40 Jahren verbindet, schrieb der Pfarrer in der Kirchenzeitung: „Es ist vor allem Dankbarkeit, die ich mit meinem Jubiläum verbinde.“ Es sei die „Dankbarkeit gegenüber meiner Familie und all den Menschen, die meinen Weg immer unterstützt und begleitet haben, und Dankbarkeit dafür, dass ich eine Tätigkeit mit einer solchen Vielfalt ausüben darf. Denn diese Vielfalt macht mir Freude, deshalb bin ich Priester geworden.“

Im Oktober 1953 wurde Wilfried Evertz in Leverkusen-Opladen geboren, wuchs mit seinem Bruder und seinen Eltern in Langenfeld auf und war mit der dortigen Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt fest verbunden. Obwohl er zuerst Arzt werden wollte, studierte er Theologie und Geschichte.

1980 wurde er im Kölner Dom von Joseph Kardinal Höffner zum Priester geweiht, seine Primiz feierte er in seiner Heimatgemeinde in Langenfeld. Drei Jahre lang wirkte er als Kaplan in Remscheid-Lennep, wechselte 1983 nach Bonn als Repetent an das Erzbischöfliche Theologenkonvikt. Von 1989 bis 1997 war er Direktor des Collegium Albertinum, in dem die Priesterkandidaten des Erzbistums leben und studieren. 1996 wurde er zum „Kaplan seiner Heiligkeit“ ernannt und führt seitdem den Titel Monsignore.

Im Frühjahr darauf wechselte Evertz als Pfarrer in die Gemeinde St. Josef nach Beuel. Seit 2008 ist er leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs An Rhein und Sieg, mit rund 15 000 Katholiken, sechs Kirchengemeinden, sechs Kindertagsstätten und einem Familienzentrum.

Evertz liebt in seiner Freizeit Musik und Kunst, spielt Klavier und ist Fan des FC Köln. Derzeit hofft er, dass er 2022 in Beuel sein silbernes Ortsjubiläum feiern kann, bevor er dann 2023 in den Ruhestand als Priester gehen wird.

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