Gesamtschule in Beuel Stadt Bonn schließt am 26. Juni die Bezirksbibliothek

BEUEL · Am letzten Schultag vor den Sommerferien, Freitag, 26. Juni, heißt es Abschiednehmen von einer beliebten Einrichtung: Die städtische Bezirksbücherei in der Gesamtschule Beuel wird an diesem Tag nach 33 Jahren für immer als öffentliche Bibliothek schließen.

 Nach den Herbstferien werden die Mitglieder der Leseförderung ihre ehrenamtliche Arbeit in der dann umgewidmeten Bücherei in der Integrierten Gesamtschule Beuel wieder aufnehmen.

Nach den Herbstferien werden die Mitglieder der Leseförderung ihre ehrenamtliche Arbeit in der dann umgewidmeten Bücherei in der Integrierten Gesamtschule Beuel wieder aufnehmen.

Foto: Holger Willcke

Grund: Der Stadtrat hat im Zuge seiner Sparpolitik beschlossen, die Bücherei an der Siegburger Straße aufzugeben. In Beuel wird es künftig nur noch eine städtische Bibliothek geben - und zwar die im Brückenforum an der Friedrich-Breuer-Straße.

Gefragt nach den Reaktionen auf die Schließung sagte Thomas Wingenroth, Didaktischer Leiter der Gesamtschule: "Eine große Anzahl von Menschen ist über die Schließung sehr enttäuscht. Aber das war auch nicht anders zu erwarten." Allerdings hat sich die Gesamtschule Beuel nach intensiven Gesprächen mit der Stadt Bonn bereit erklärt, die Bücherei als Schulbibliothek fortzuführen. "Aus personellen Gründen können wir es leider nicht leisten, die Bibliothek als öffentliche Bücherei anzubieten", erklärte der Lehrer.

Von den städtischen Mitarbeitern der Bibliothek wird sich die Schulfamilie am Freitag, 26. Juni, ab 9.30 Uhr in der Aula verabschieden. Danach wird die Bücherei geschlossen. Nach den Sommerferien wird die Gesamtschule die Bücherei als Präsenzbibliothek wieder öffnen.

"Als Schule werden wir gemeinsam mit Eltern und Schülern entscheiden, welche Struktur wir der Bibliothek geben wollen, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten sie geöffnet sein wird", sagte Wingenroth. Das Kollegium ist bestrebt, die Zusammenarbeit mit den benachbarten Kindergärten und Grundschulen fortzusetzen. "

Und was passiert mit den Büchern?

Letztlich muss aber genau geklärt werden, wer von wann bis wann Aufsicht in der Bücherei führen kann", so Wingenroth. Und was passiert mit den Büchern? "Den größten Teil werden wir behalten. Das müssen wir im Detail mit der Leiterin der Bonner Stadtbibliothek Gabriele Belloff absprechen. Es macht nur Sinn, die Bücher zu behalten, die für Schüler relevant sind", betonte Wingenroth.

Jedenfalls beabsichtigt die Schulleitung, die Bücherei auch weiterhin mit aktuellen Büchern aufzustocken. Das soll aus dem Schuletat bezahlt werden. Bezüglich der Räumlichkeiten wird auch alles beim Alten bleiben.

Das Projekt Leseförderung, das vor einigen Jahren von ehrenamtlichen Helfern in der Bibliothek angesiedelt wurde, macht auch erst einmal bis nach den Herbstferien Pause. Danach wollen die sogenannten "Lese-Omas" ihre Arbeit in der Bücherei fortsetzen. "Wir werden die Zeit nutzen, um ein Konzept für die Rechtschreibeförderung zu erarbeiten. Auch unsere Leseförderung soll überarbeitet werden. Wir wollen einen Schwerpunkt auf das Thema Textverständnis legen", erklärte Dorothee Grisstede, Mitglied der "Lese-Omas".

Eltern, die ihre Kinder bei der Leseförderung anmelden wollen, können das bei Dorothee Grisstede, Tel. 0228/9765530, tun. Kurz vor den Herbstferien erfahren die Eltern die neuen Unterrichtstermine telefonisch. "Wir würden uns darüber freuen, wenn sich auch einige Männer als Lesepaten bei uns engagierten", sagte Dorothee Grisstede im Gespräch mit dem General-Anzeiger.

Leseförderung

Zwölf Frauen engagieren sich derzeit als "Lese-Omas" in der Bücherei Beuel-Ost. Das Projekt entstand im Jahr 2012 und dient dazu, Kinder mit Leseschwäche individuell zu fördern. Im Schnitt werden mehr als 20 Kinder regelmäßig unterrichtet. Die Frauen können mittlerweile auf mehr als 70 Übungsbücher zurückgreifen.

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