Statikgutachten verärgert PüMa-Schausteller

Kurzzeitiges Entsetzen herrschte am Donnerstag auf Pützchens Markt. Vertreter des städtischen Bauordnungsamtes hatten verlangt, dass das Kettenkarussell Starflyer abgebaut und nochmals neu aufgebaut werden muss.

 Beinahe wäre der Skyflyer nicht pünktlich zum Kirmesstart abgehoben. Der Grund ist laut Stadt seine falsche Ausrichtung.

Beinahe wäre der Skyflyer nicht pünktlich zum Kirmesstart abgehoben. Der Grund ist laut Stadt seine falsche Ausrichtung.

Foto: Max Malsch

Pützchen. Kurzzeitiges Entsetzen herrschte am Donnerstag auf Pützchens Markt. Vertreter des städtischen Bauordnungsamtes hatten verlangt, dass das Kettenkarussell Starflyer abgebaut und nochmals neu aufgebaut werden muss.

Grund: Das Schaustellerunternehmen hatte sich nicht an die Anordnungen der Stadt bezüglich der Ausrichtung des Fahrgeschäfts gehalten. Nach intensiven Verhandlungen zwischen Marktamt, Bauordnungsamt und Schausteller konnte der Abbau durch Kompromisslösungen vermieden werden. Ein Ab- und Wiederaufbau hätte bedeutet, dass Starflyer seinen Betrieb zum Kirmesbeginn nicht hätte aufnehmen können.

Seit diesem Jahr existiert ein neues Gutachten zur Belastbarkeit der Marktwiesen. Nach GA-Informationen hatte ein neuer Mitarbeiter des Bauordnungsamts Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit des Untergrunds bekommen. Daraufhin gab die Stadtverwaltung ein Gutachten bei einem Statiker in Auftrag.

Ein Ergebnis ist: Weil unter dem Jahrmarktgelände Kanäle verlaufen, darf ein Quadratmeter Wiese nur mit maximal neun Tonnen Druck belastet werden. "Schwachsinn. Wer hat sich denn diesen Unfug ausgedacht. Der Boden hält mindestens 30 Tonnen pro Quadratmeter aus. Das haben die Erfahrungen aus den vergangenen Jahre bewiesen", schimpfte Schausteller Peter Barth. Der Untergrund sei vor rund 30 Jahren für vier Millionen Mark befestigt worden.

Diese Kosten seien damals über die Standgebühren auf die Schausteller übertragen worden. Das Unbehagen der Schausteller über diese erneute Hiobsbotschaft von der Stadt war auch in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel im Albertus-Magnus-Seniorenheim zu spüren. "Im vergangenen Jahr hat uns die Stadt mit dem neuen Sicherheitskonzept kalt erwischt, jetzt gibt es ein neues Statikgutachten, das uns unsere Arbeit erschwert.

PüMa total Alles über den Riesen-Rummel unter www.puetzchens-markt.de
Jetzt Fan werden: Pützchens Markt bei FacebookLangsam reicht es", ärgerte sich ein Schausteller. Peter Barth warnte Politik und Verwaltung davor, an diesem Rad der Belastungen weiter zu drehen: "Die Obergrenze ist bei uns Schaustellern erreicht. Das betrifft sowohl das Finanzielle als auch andere Auflagen.

Die Finanzierung des neuen Sicherheitskonzepts hat dazu geführt, dass die Stadt die Standgelder um 14,8 Prozent erhöht hat. Wir federn diese Mehrkosten ab und geben sie nicht an die Besucher weiter. Pützchens Markt soll ein Volksfest bleiben, und deshalb bleiben die Preise in diesem Jahr stabil, aber mehr geht wirklich nicht."

Evi Zwiebler, Leiterin des Amts für Bürgerdienste, versicherte, dass das neue Statikgutachten der Stadt keine weiteren negativen Auswirkungen auf Pützchens Markt haben wird: "Es geht bei diesem Thema nur darum, dass man beim Kirmesaufbau durch leichte Korrekturen bei der Ausrichtung der Fahrgeschäfte ein Wegsacken des Untergrundes vermeidet. Mehr nicht." Die Irritationen am Eröffnungstag seien unnötig gewesen und beruhten wahrscheinlich auf Kommunikationsschwierigkeiten, so Zwiebler.

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