Junggesellenverein kontra Stadt Streit um Maifestplatz ist beigelegt
Ramersdorf · Der Junggesellenverein Mythos Ramersdorf darf nun doch den Parkplatz des U-Bahnhofs als Veranstaltungsfläche für sein Maifest nutzen. Der Streit mit der Stadt Bonn wurde bei einem Ortstermin beigelegt.
Aufatmen beim Junggesellenverein (JGV) „Mythos“ Ramersdorf: Die Stadt Bonn stellt den Parkplatz am U-Bahnhof auch für künftige Maifeste als Veranstaltungsort zur Verfügung. Das ist das Ergebnis einer Ortsbegehung, an der unter anderem Vertreter des JGV und der Verwaltung teilgenommen haben.
Damit endet für die Vereinsmitglieder die Zeit des Bangens. Vor fast acht Wochen hatte die Untere Wasserbehörde dem Verein wenige Tage vor Beginn des Maifestes per E-Mail mitgeteilt, dass die unbefestigte Fläche an der Oberkasseler Straße künftig nicht mehr genutzt werden kann (der GA berichtete). Als Grund gab die Stadt damals an, dass der dortige Ankerbach bei Starkregen derart anschwellen könne, dass sich auf dem Festplatz eine ernst zu nehmende Hochwassergefahr entwickeln könnte. Hintergrund der E-Mail war, dass sich die Veranstaltungsfläche im von der Bezirksregierung Köln Ende 2020 festgesetzten Überschwemmungsgebiet des Ankerbachs befindet.
Politik und Vereine teilen Bedenken nicht
Da diese Bedenken weder Politik noch Ortsvereine geteilt haben, wurde die Fachverwaltung sowohl in der Bezirksvertretung Beuel als auch bei einem von CDU, FDP und Bürgerbund anberaumten Ortstermin gebeten, das Thema zeitnah zu klären. Und das ist nun geschehen. Bei dem Treffen haben sich alle Beteiligten darauf verständigt, dass der JGV seiner Sorgfaltspflicht Genüge leistet, wenn das Zelt in der Weise aufgestellt wird, dass es bei Hochwasser keinen Schaden nimmt und seitens des Veranstalters das Maifest im Fall eines eintretenden Hochwassers abgebrochen beziehungsweise unterbrochen wird. JGV-Vorsitzender Moritz Bechtel sagte jetzt dem GA: „Diese Vereinbarung ist für uns umsetzbar. Wichtig war für uns, dass das Problem ein für alle Mal geklärt worden ist und wir jetzt wissen, was im Fall eines Starkregens zu tun ist. Es ist erfreulich, dass die Stadt Bonn von ihrer anfänglichen Position zurückgerudert ist.“
Ungereimtheiten bleiben bestehen
Trotz des Kompromisses bleiben für den JGV Ungereimtheiten bei dem Thema bestehen. Bechtel nannte ein Bespiel: „Das ganze Jahr über parken trotz angeblicher Überschwemmungsgefahr Autos auf der Fläche, aber ein Zelt, das circa eine Woche im Jahr dort steht, stellt dann eine Gefahr dar. Das soll jemand verstehen.“ Politiker von Opposition und Koalition hatten bereits im Vorfeld des Treffens ihren Unmut über die Anordnung der Stadt Bonn geäußert. Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn hatte bereits vor Wochen dazu Stellung bezogen: „Diese frühzeitige Absage der Stadt Bonn kann ich nicht nachvollziehen. Eine kurzfristige Risikobewertung je nach Wetterlage wäre sehr viel zielführender.“