Discofox und Wiener Walzer Tanzen lernen trotz Schädel-Hirn-Verletzung

Beuel · Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen lernen Discofox und Wiener Walzer im Tanzhaus Bonn. Die Hannelore Kohl Stiftung unterstützt den inklusiven Tanzkurs.

Die Teilnehmer des inklusiven Tanzkurses im Tanzhaus Bonn lernen Disco Fox und Wiener Walzer. Auch Andrea Möhrle (l.) von der ZNS wagt sich aufs Parkett.

Die Teilnehmer des inklusiven Tanzkurses im Tanzhaus Bonn lernen Disco Fox und Wiener Walzer. Auch Andrea Möhrle (l.) von der ZNS wagt sich aufs Parkett.

Foto: Sebastian Flick

Nach über zweijähriger Pause hatte das Tanzhaus Bonn mit der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung wieder zum inklusiven Tanzkurs eingeladen. Unter Leitung von Timo Müller, Geschäftsführer des Tanzhauses Bonn, erhielten die Kursteilnehmer Einführungen in Standardtänze wie Discofox oder Walzer. Bereits beim Betreten der Tanzräume zeigten sich die von der ZNS eingeladenen Personen gut gelaunt und auch während des Kurses war die Stimmung stets fröhlich und ausgelassen.

„Die Teilnehmer kommen mit einer unglaublichen Begeisterung hierher“, sagte Müller. Sie haben ganz unterschiedliche körperliche oder kognitive Beeinträchtigungen und sind zumeist aufgrund einer Schädel-Hirn-Verletzung stark eingeschränkt. Da die Teilnehmer körperlich nicht so einsatzfähig sind wie in anderen Kursen, nahm sich Müller während des zweistündigen Kurses für jeden einzelnen von ihnen viel Zeit. Betritt man während des Kurses den Raum, merkt man kaum einen Unterschied zu anderen Tanzkursen.

Das Kooperationsprojekt des Tanzhaus Bonn mit der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung wurde 2017 ins Leben gerufen. „Hier im Tanzhaus Bonn können alle Kursteilnehmer ein Stück Normalität erleben“, sagte Andrea Möhrle. Zudem sei Tanzen auch therapeutisch sehr wertvoll. „Man bewegt sich, trainiert und hat Spaß dabei“, ergänzte Müller. Für die Teilnehmer war es auch etwas ganz Besonderes, die Atmosphäre einer Tanzschule kennenzulernen. Das mit dem CSR-Preis ausgezeichnete Projekt soll – so wie vor der Pandemie – in Zukunft wieder drei bis viermal im Jahr stattfinden. Familie, Freunde oder Partner sind beim inklusiven Tanzkurs ebenfalls willkommen, mitzumachen. Nach dem zweistündigem Tanzkurs waren alle zur öffentlichen Tanzparty für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen eingeladen. „Mir ist es wichtig, dass das Tanzhaus eine Bühne für Jedermann ist“, sagte Müller.

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