Jugendabteilung des THW Beuel feiert 50. Geburtstag Teamwork und Technik sind das A und O

Vilich-Müldorf · Während nicht wenige Vereine Nachwuchssorgen plagen, freut sich das THW Beuel über viele Aktive. Doch was lockt Kinder und Jugendliche zum Technischen Hilfswerk?

 Viele Jugendlichen engagieren sich beim THW Beuel. Die Jugendabteilung wird dieses Jahr 50.

Viele Jugendlichen engagieren sich beim THW Beuel. Die Jugendabteilung wird dieses Jahr 50.

Foto: Stefan Knopp

Wer in einer Katastrophensituation helfen will, sollte sich mit vielen Dingen auskennen. Mit der Beschaffenheit von Erde zum Beispiel. Die Jugendlichen des Technischen Hilfswerks (THW) Beuel beschäftigen sich aber nicht nur mit diesem Thema, sondern auch mit Metall-, Holz- und Steinbearbeitung oder Werkzeugkunde. Die Jugendabteilung feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen, und in dieser Zeit hat sich am Know-how wenig geändert. Es ist eine Beschäftigung für Bastler, Heimwerker und Techniker wie Manuel (14) und Moritz (13). Beide sind technikaffin, große Einsatzmaschinen sind ihr Ding.

Manuel hat das THW an einem Katastrophenschutztag in der Bonner Innenstadt kennengelernt, erzählt er am Ausbildungs-Donnerstag. „Ich bin schon immer autoverliebt und fand den LKW so cool, und deswegen wollte ich hierhin kommen.“ Neben der Technik-Fummelei locken ihn auch die Gruppenarbeit, das Teamwork und der Umstand, dass man viel draußen ist, jede Woche dorthin. „Ich würde hier schon etwas länger bleiben, auch Jugendhelfer werden. Wenn ich irgendwann mal in eine andere Stadt ziehe, würde ich da auch gucken, ob es ein THW gibt und auf jeden Fall dabei bleiben.“

Solche weitreichenden Pläne hat Moritz nicht. Auch er schätzt das Miteinander dort. „Ich werde hier wahrscheinlich nie hauptberuflich arbeiten, möchte aber meine Ausbildung beim THW machen.“

Wie so viele andere Aktive im Ortsverein kommt auch Jugendleiter Johannes Thomè aus dem hauseigenen Nachwuchs. Er betreut 45 Jugendliche, übt mit ihnen, stellt auch Einsätze nach, damit sie ihr Wissen auch anwenden können, und schweißt sie bei den wöchentlichen Treffen zusammen. Auch gesellschaftliche Werte und politische Grundlagen werden vermittelt: Die Jugendlichen lernen unter anderem, wie das Zusammenspiel mit anderen Organisationen wie mit der Feuerwehr funktioniert.

Ausgerechnet das Jubiläumsjahr können die Kinder nicht mit einer Jugendfahrt feiern, „weil die Planungen normalerweise ein Jahr im Voraus beginnen, und da war ja noch Corona“. Stattdessen soll es im Sommer eine Freizeit vermutlich am Standort in Vilich geben, der den Mitgliedern langsam zu klein wird – man sucht deshalb nach einem Ersatz.

Geplant ist zudem ein Tag der offenen Tür am 3. Oktober, bei dem sich das Beueler THW der Öffentlichkeit präsentieren und dabei den 70. Geburtstag des Ortsvereins feiern will.

Der Verein freut sich auch immer über weiteren Nachwuchs. Ab dem 10. Lebensjahr kann man mitmachen, mit 17 kann man die Prüfung zum Helfer absolvieren und mit auf Einsätze fahren. Alle Mitglieder bekommen die Ausrüstung gestellt, sagte Thomè. „Das heißt, es muss sich bei uns auch wirklich keiner Sorgen machen, dass er das nicht finanzieren kann.“ Warum es sich lohnt, zum THW zu kommen? „Weil wir viel Spaß haben mit Technik, großen Maschinen beziehungsweise großen Fahrzeugen. Wer handwerklich begabt ist, ist hier gut aufgehoben. Das Arbeiten im Team spielt eine große Rolle. Und ansonsten haben wir eine super Gemeinschaft.“

Jeden Donnerstag ab 17 Uhr finden die Treffen beim THW an der Beueler Straße 103 statt (wegen der Brückenarbeiten derzeit nur über Vilich-Müldorf erreichbar). Weitere Infos auf www.ov-beuel.thw.de.

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