Rheindamm in Beuel Teil des Ufers wird nach verstorbener Ehrenobermöhn benannt

Beuel · In der Jubiläumssession 2024 wird ein Teil des Rheindamms nach der Ehrenobermöhn der Beueler Weiberfastnacht, Erna Neubauer, benannt. Der Zeitplan könnte aber noch Probleme machen.

 Erna Neubauer starb im Dezember 2022.

Erna Neubauer starb im Dezember 2022.

Foto: Barbara Frommann

Im zweiten Anlauf hat die Bezirksvertretung Beuel in ihrer März-Sitzung eine Lösung gefunden, welche öffentliche Fläche nach Beuels Ehrenobermöhn Erna Neubauer benannt werden soll: Der südliche Teil des Rheindamms zwischen Arnoldstraße und Kaiser-Konrad-Straße soll künftig den Namen der bekannten Karnevalistin tragen.

In der Januar-Sitzung hatte das Thema noch zu einem unschönen Streit zwischen Koalition und Opposition geführt (der GA berichtete). Damals ging es um eine Straßenbenennung nach dem ehemaligen Beueler Bezirksvorsteher Hans Lennarz, der im Mai 2021 im Alter von 85 Jahren gestorben ist. Nach ihm wird der Rheindamm im Abschnitt von Gensemer Straße bis Arnoldstraße benannt. In der Sitzung kam dann die Idee auf, den südlich angrenzenden Abschnitt nach Erna Neubauer zu benennen. Weil dieser Vorschlag nicht mit der Opposition vorher abgesprochen war, folgten zuerst eine Sitzungsunterbrechung und dann letztlich nur der Beschluss für das Teilstück Hans Lennarz. Die Entscheidung zu Erna Neubauer wurde damals vertagt.

Einstimmiger Wunsch der Bezirksvertretung ist es jetzt, dass die Straßenbenennung nach Erna Neubauer im Jubiläumsjahr der Beueler Weiberfastnacht erfolgen soll. In der Session 2024 feiert das Brauchtum seinen 200. Geburtstag.

Allerdings gibt es da ein Problem. Da der Name Erna Neubauer noch nicht in die Straßenbenennungsliste der Stadt Bonn aufgenommen worden ist, könnte der Zeitplan eventuell nicht eingehalten werden. Grund: Bei der Benennung nach Persönlichkeiten ist der Ratsbeschluss vom 12. Juni 1986 zu berücksichtigen, wonach Straßen, Wege und Plätze sowie andere öffentliche Einrichtungen nur nach Persönlichkeiten benannt werden, die mindestens seit einem Jahr verstorben sind. Im Hinblick auf den Todestag von Erna Neubauer am 16. Dezember 2022 wäre danach eine Entscheidung über die Benennung frühestens nach dem 16. Dezember 2023 möglich.

25 Jahre Obermöhn der Beueler Weiberfastnacht

Deshalb schlug die Verwaltung vor: Sollte im Hinblick auf die 200-jährige Jubiläumssession der Beueler Weiberfastnacht von diesem Ratsbeschluss abgewichen werden, wäre dazu ein Beschluss des Rates über eine Ausnahme herbeizuführen. Den Weg der Ausnahmeregelung hat die Bezirksvertretung Beuel nun eingeschlagen und das Thema an den Hauptausschuss verwiesen mit der Bitte, die Benennung zu ermöglichen.

Erna Neubauer war von 1973 bis 1998 Obermöhn der Beueler Weiberfastnacht. In diesen 25 Jahren hat sie sich für das Brauchtum sehr engagiert und es maßgeblich mitgestaltet, vorangebracht und weit über die Grenzen Beuels bekannt gemacht.

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