1. Beueler Jugendforum Teilnehmer diskutieren Visionen künftiger Jugendarbeit

BEUEL · Die Wunschliste der Jugendlichen ist lang: Mehr Hallenzeiten in den Turnhallen für Boxen und Volleyball, ein "Soccer-by-Night-Turnier" sowie einen Wettbewerb für Hip-Hop und Breakdance. Beim ersten Beueler Jugendforum am Freitagabend standen vor allem sportliche Aktivitäten im Mittelpunkt.

 An Thementischen wurden Wünsche formuliert.

An Thementischen wurden Wünsche formuliert.

Foto: Max Malsch

Aber es gab auch andere Wünsche: Zum Beispiel würden sie gerne in Absprache mit Beueler Firmen deren Wände legal mit Graffiti gestalten. Von den Mitgliedern der Bezirksvertretung Beuel und des Jugendhilfeausschusses wünschen sie sich regelmäßige Besuche in den Jugendeinrichtungen.

Im Gegenzug fordern sie ein Mitspracherecht bei Entscheidungen im Jugendbereich. Mit einem Vorlauf von rund einem Jahr ist das Jugendforum jetzt an den Start gegangen. Alle Beteiligten waren gespannt, wie viele Jugendliche daran teilnehmen würden. Obwohl das Einladungsschreiben von der Stadt an alle Schulen und Jugendeinrichtungen in Beuel verschickt worden war, kamen nur 15 Jugendliche.

Gefragt, ob ihn die geringe Beteiligung enttäusche, sagte Mit-Organisator Michael Seeland: "Ich hätte mir mehr Teilnehmer gewünscht, aber so eine Plattform muss langsam wachsen. Das Jugendforum muss sich in der Szene herumsprechen, und dann wird das Interesse schon wachsen. Das erste Treffen muss man wie ein Pilotprojekt werten.

Wir stehen nicht unter Erfolgsdruck." Vielleicht müsse man auch noch einmal über den Termin und die Uhrzeit nachdenken. Die Terminkalender der Jugendlichen seien heutzutage durch die Ganztagsschule so voll, dass es schwer sei, einen optimalen Termin zu finden, so der Grünen-Politiker.

Die Jugendlichen, die ins Beueler Rathaus gekommen waren, fanden ein gut organisiertes Jugendforum vor. Mehrere Thementische, die zusammen ein sogenanntes World-Café bildeten, waren aufgebaut. Dort diskutierten die Gäste in kleiner Runde über Themen wie "Was machen Jugendliche in ihrer Freizeit in Beuel?", "Welche Sport- und Kulturangebote nutzen Jugendliche?" und "Bei welchen Entscheidungen sollten Jugendliche nach ihrer Meinung befragt werden?"

Die Stadt Bonn, der Kinder- und Jugendring Bonn sowie die Jugendeinrichtungen in Beuel unterstützen das Projekt Jugendforum, das 2012 von Michael Seeland und Gabriel Kunze initiiert worden ist. Andrea Koors, Kinder- und Jugendbeauftragte der Bundesstadt, nahm an der Veranstaltung ebenso teil wie Claudia Werker von der Jugendfarm Bonn und Vertreter von politischen Parteien. Die Bezirksvertretung Beuel hat die Schirmherrschaft über das Jugendforum übernommen.

Im Anschluss an die erste Tagung des Jugendforums werden die Jugendlichen in Kleingruppen an ihren Wünschen und Zielen weiter feilen. Je nach Themenlage soll das Jugendforum ein- bis zweimal im Jahr zusammenkommen. "Mein Wunsch ist, dass Schulen und Jugendeinrichtungen Delegierte zum nächsten Treffen schicken. Pro Einrichtung drei Delegierte, die auch mal ausgewechselt werden können", erklärte Seeland. Für die Umsetzung der Wunschliste wollen die Organisatoren versuchen, in der Beueler Gesellschaft Paten zu finden, die bei der Realisierung behilflich sind. Das können Vertreter aus Kirche, Vereinen und Handel sein.

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