Promenadenfest in Beuel Terminkollision mit Bonn-Triathlon sorgt für Ärger

BEUEL · Das Promenadenfest muss wegen einer Terminkollision mit dem Bonn-Triathlon verschoben werden. Diese Nachricht hat am Mittwochabend einigen Mitgliedern der Bezirksvertretung die Sprache verschlagen - vor allem wegen des Zustandekommens des Ärgernisses.

Seit Monaten stehen die Termine fest: Am 8. Juni soll das Fest der Beueler Vereine am Rheinufer in Höhe des Rondells stattfinden, und einen Tag später treten an gleicher Stelle die Triathleten zum Wettkampf an. Bei Gesprächen zwischen Bonner Stadtverwaltung und Bezirksverwaltungsstelle Beuel waren die Signale aus dem Stadthaus eindeutig. "Es hieß immer, beide Veranstaltungen können nacheinander durchgeführt werden.

Einzige Bedingung, die an uns gestellt wurde, war, dass am frühen Sonntagmorgen das Rheinufer aufgeräumt übergeben werden muss. Das haben wir zugesagt", erklärte ein frustrierter Manfred Krahe, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel. Am Dienstagnachmittag habe er dann einen Anruf aus Bonn mit der Aussage erhalten, dass der Veranstalter des Triathlons die Fläche am Rheinufer schon ab Samstagabend benötige und deshalb das Promenadenfest verschoben werden müsste, so Krahe.

Die Bezirksverwaltungsstelle machte dann aus der Not eine Tugend und ging noch einen Schritt weiter. Krahe schlug den Politikern vor, das Promenadenfest 2013 ausfallen zu lassen. Er nannte zwei Gründe: Es sei schwierig, vor den Sommerferien einen anderen Termin zu finden, und in der Kasse des Stadtbezirks klaffe auch eine nicht vorhersehbare Finanzlücke. Und zwar ist die Weiberfastnacht wegen des hochwasserbedingten Umzugs vors Krankenhaus teurer ausgefallen. "Wir dachten, wir kämen der Politik mit diesem Vorschlag entgegen, weil Geld gespart werden muss. Und das Promenadenfest kostet uns ungefähr 8000 Euro", so Krahe.

Das Gegenteil war der Fall: Alle Parteien sprachen sich für den Erhalt des Promenadenfests aus und verpflichteten die Stadt per Dringlichkeitsbeschluss, einen neuen Termin zu finden. Selbst Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Bündnis 90/Die Grünen) wusste vom Vorstoß seiner Bezirksverwaltungsstelle nichts: "Mit mir war das nicht abgesprochen. Wir haben jetzt die Notbremse gezogen. Die Stadt muss einen Weg aus dem Dilemma finden. Egal, wie die Lösung aussehen wird, das Promenadenfest hat stattzufinden."

Koalitionskollege Dieter Schaper (SPD) warnte: "Wer das Fest einmal ausfallen lässt riskiert, dass es für immer aus dem Veranstaltungskalender verschwindet. Und ein Veranstaltungssterben wie in Bonn mit Rheinkultur, Museumsmeile und Bonner Sommer wird es mit uns in Beuel nicht geben."

Das Presseamt teilte gestern mit, dass die Kollision mit dem Triathlon dem Fachbereich Veranstaltungskoordination im Amt für Bürgerdienste bekannt war. Zeitnah werde bei einem Gespräch zwischen den Veranstaltern geklärt, ob es möglich ist, die Auf- und Abbauzeiten so zu koordinieren, dass beide Veranstaltungen an einem Wochenende stattfinden können.

Alternativ würden derzeit andere Termine für das Promenadenfest geprüft, und die Bezirksverwaltungsstelle werde die Vereine dann offiziell über den endgültigen Termin informieren.

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