Unwetter Terrassendach von Hagelkörner durchschlagen

BEUEL · Dutzende Löcher so groß, dass leicht ein Tennisball hindurch passen würde, erinnerten am Dienstag noch an das Unwetter vom Vortag - auch wenn durch das durchsichtige Terrassendach aus gewelltem Plastik am Haus der Familie Kolb in Geislar längst wieder die Sonne schien.

 Dutzende Löcher haben die Hagelkörner in das Terrassendach von Cornelius Kolb in Geislar geschlagen.

Dutzende Löcher haben die Hagelkörner in das Terrassendach von Cornelius Kolb in Geislar geschlagen.

Foto: Johanna Heinz

Während andere Stadtteile gänzlich verschont blieben, haben vor allem in Beuel die zentimeterdicken Hagelkörner vom Pfingstmontag ihre Spuren hinterlassen. "Dass so etwas passieren kann, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte Cornelius Kolb.

Das durchlöcherte Dach wird Kolb nun ersetzen müssen. "Mit Gerüstbau und Dachdecker rechne ich schon mit Kosten von bis zu 10.000 Euro." Zumindest ist der 46 Jahre alte Familienvater, selbst Finanz- und Versicherungsmakler, gut versichert.

Dunkle Wolkengebilde sah Hans-Roman Zinsmeister in Neu-Vilich am Montagnachmittag sich auftürmen. Der 67 Jahre alte Mann wohnt am Nonnenpfad. "Es hatte den Anschein, als würde sie direkt über Bonn entstehen. Darunter haben sich Windhosen gebildet, die auf uns zukamen."

Zinsmeister schoss ein paar Fotos, kaum zwei Minuten später trieb der schwere Hagel ihn ins Haus. "Ich hatte vor allem Angst um meine Solaranlage auf dem Dach." Doch die hat das Unwetter gut überstanden, genauso Eiche und Tanne in seinem Garten.

"Die Bäume haben sich aber im Sturm ganz schön gebogen." Er hoffte am Dienstag, dass sich das Spektakel nicht wiederholen würde. Zinsmeisters Eindruck, dass das Unwetter sich direkt über der Stadt bildete, bestätigt der Bonner Meteorologe Karsten Brandt. "Zum Glück für Bonn sind die Wolken aber dann in Richtung Nordosten gezogen, so dass wir nicht so schwer betroffen waren." Für Gewitter sei es typisch, dass nur ein relativ kleiner Streifen von Hagel betroffen ist, während angrenzende Gebiete kaum etwas abbekommen.

"Die Wolken türmen sich zwar rund zwölf Kilometer in der Höhe auf, sind aber häufig nur wenige Kilometer lang und breit", sagte Brandt von "donnerwetter.de". Wo ein Gewitter genau zuschlage, sei reiner Zufall. Er rechnete am Dienstag mit weiteren Unwettern am Abend - "hoffentlich spät", denn dann seien weniger Menschen auf den Straßen unterwegs.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort