Premiere am Sonntag Theater-AG des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums präsentiert Tatort-Parodie

Oberkassel · Die Theater-AG des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums in Oberkassel präsentiert statt eines Musicals die Krimi-Parodie „Tatort: Laurenz will absolut nicht sterben!“ Der GA war bei der Generalprobe dabei. Die Premiere findet Sonntag statt, und es gibt noch Karten.

 Tatort absperren, um Spuren zu sichern? Dabei stören doch die Passanten nicht, die sich zum fröhlichen Leichengaffen versammeln, oder?

Tatort absperren, um Spuren zu sichern? Dabei stören doch die Passanten nicht, die sich zum fröhlichen Leichengaffen versammeln, oder?

Foto: Stefan Knopp

Der Laurenz, der ist tot, erschossen von einer Mülltonne in einer dunklen Gasse. Einer muss ja sterben, in jedem „Tatort“ ist das so. Er hätte vielleicht nicht so prahlen sollen mit dem Vermögen, das er zum bevorstehenden 18. Geburtstag, den er jetzt natürlich verpassen wird, von seinem superreichen Vater erben sollte, wovon seine Mutter wenig begeistert ist. Es ermittelt die typische Kommissarin: psychisch am Ende, Mutter eines renitenten Teenagers und mit dem Alleinerziehen maßlos überfordert, aber Mörder fangen kann sie gut. Vor allem, wenn sie ein Team um sich hat, das ihr die ganze Arbeit abnimmt.

Was, Sie kennen den „Tatort“ mit dem Titel „Laurenz will absolut nicht sterben!“ nicht? Nun ja, das können Sie auch nicht, es gibt ihn nicht. Und trotzdem wird Ihnen alles darin bekannt vorkommen. Neu könnte vielleicht die Leiche sein, die ganz schön viel redet.

Premiere zu einem Bühnen-„Tatort“

Die Parodie auf die Sonntagabend-Krimireihe aus der Feder von Theaterautor Peter Haus hat sich die Theater-AG des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums (EKG) ausgesucht, um nach drei Jahren endlich mal wieder etwas auf die Bühne bringen zu können. Für AG-Leiterin Julia Jenal bot sich das Stück an, weil sie dafür genügend Schauspieler hatte, „und ich gucke gerne Tatort“, fügte sie bei der Generalprobe am Samstag hinzu. Ihr habe auch die Idee vom „Spiel im Spiel“ gefallen, denn hier schaut das Publikum bei der Probe zu einem Bühnen-Tatort zu. Die Regisseurin alias Marie Bellinghausen sitzt mit auf der Bühne und beschwert sich ständig, wenn Figuren nicht dem Klischee entsprechen, und die Schauspieler kommentieren gelegentlich ihre Rollen.

Allen voran Lars Mussehl, denn er spielt das Opfer. „Laurenz möchte lieber mitspielen, als tot am Boden zu liegen“, erzählte der 15-Jährige. „Ich rede quasi einen normalen Rollenanteil.“ Ihm und den anderen gefiel die Herausforderung, ein Stück weit zwei Charaktere – Schauspieler und Krimifiguren – zu spielen, aber Tatort guckt er selten. Seine Altersgruppe ist nicht gerade Zielgruppe der Krimireihe.

„Polizistin“ Ellen Siewert (13) fand die Auswahl trotzdem gut. „Für das Publikum, das eher erwachsen ist, ist es sicher interessanter, wenn es etwas sieht, das diese Generation interessiert.“ Und den Humor würden auch Jugendliche verstehen. Nathalie Leischner (15), die Hauptkommissarin Hella Bock spielt, mag die Reihe und war begeistert von der Bühnenparodie. „Das ist vor allem etwas ganz Besonderes, das wir hier noch nicht hatten.“

Normalerweise Musicals

Denn normalerweise werden am EKG Musicals aufgeführt. Aber: „Der Chor darf momentan nicht singen wegen Corona“, so Jenal. Die einstmals rund 80 Mitglieder haben sich seit Beginn der Pandemie nicht gesehen, aktuell gibt es den Chor laut der Lehrerin faktisch nicht, aber er soll wieder etabliert werden. Ellen hat früher darin mitgesungen, Theaterspielen ist Neuland für sie.

Der „Tatort: Laurenz will absolut nicht sterben!“ hat am Sonntag, 16 Uhr,  Premiere. Am Montag, 14. März, gibt es eine weitere Aufführung ab 19 Uhr im Speisesaal des Gymnasiums, Königswinterer Straße 534. Es sind noch Plätze zu besetzen, Reservierung per Mail an Jenal@kalkuhl.de. Der Eintritt ist frei. Es gelten die 2G-plus-Regeln.

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