Nachfolge-Christi-Kirche in Beuel Thomas Zöller, Ann Heymann und Michael Klevenhaus spielten gälische Musik

BEUEL · Klangvoll dröhnte der Dudelsack durch das Innere der Nachfolge-Christi-Kirche in Beuel, und sorgte in den ersten Sekunden bei Besuchern, die von der Lautstärke dieses Instruments nichts wissen, für verblüffte Gesichter. Doch schnell ließen sich die Gäste des "Gälischen Abends" auf diese musikalische Erfahrung ein.

 Ann Heymann, Michael Klevenhaus und Thomas Zöller (von links) trugen gälische Lieder vor.

Ann Heymann, Michael Klevenhaus und Thomas Zöller (von links) trugen gälische Lieder vor.

Foto: Katja Lüdemann

Zusammen mit Kantor Hubert Arnold luden die drei Musiker Thomas Zöller, Ann Heymann und Michael Klevenhaus zu einem musischen Abend mit der großen schottisch-gälischen Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts ein. Helden waren noch Helden, die zu den dröhnenden Klängen der "Pìobaireachd", auf Deutsch "Pfeiferei", eine besondere Kunst des Dudelsackspielens, in den Krieg zogen. Die Lieder erzählen von Stärke, Unverwundbarkeit und dem puren Leben.

Sie erzählen von einer Zeit, als Jungfrauen noch bis zur Hochzeitsnacht auf ihren Liebsten warteten, und auch noch das Feenvolk und die Sagen über sie zum Alltag auf den gälischsprachigen Inseln Schottlands gehörten. So wie das Lied "Uamh An Òir", die "Höhle aus Gold", in die ein Dudelsackspieler von einer Fee gelockt wird. Sie verspricht ihm ein silbernes Mundstück für seinen Dudelsack, aber fortan wurde er nie wieder gesehen.

Mit großer Eindringlichkeit sang Michael Klevenhaus von Liebe, Heimweh und der Vergänglichkeit, während Ann Heymann auf der "clairseach", einer kleinen gälische Harfe mit Saiten aus purem Gold, die Kirche mit perlenden Tönen und einer beeindruckend warmen Klangfarbe erfüllte, und Thomas Zöller auf dem Dudelsack die dramatischen Momente der Geschichten klangvoll wiedergab.

Auch wenn ein Großteil der Besucher des Gälischen nicht mächtig waren, so faszinierte diese Sprache doch, und die Klangfarbe und die Melodien ließen erahnen, was in den jeweiligen Stücken thematisiert wurde. Mit ihrem gelungenen Zusammenspiel aus Harfe, Dudelsack und Gesang und einem gut aufeinander abgestimmten Wechsel trugen die drei Künstler ihr Publikum auf die entfernten grünen Hügel und Inseln und vermitteln die Volkskultur mit Liedern voller Erinnerungen und Geschichten.

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