Auf diese Hilfe ist Verlass THW Beuel zeigt beim Fest zum 60-jährigen Bestehen, was es kann

Beuel · Mit einem spannenden und informativen Rahmenprogramm hat der Ortsverband Beuel des Technischen Hilfswerks am Samstag sein 60-jähriges Bestehen gefeiert.

 Um die Bergung eines Verschütteten geht es bei dieser Übung. Die Helfer vom Beueler THW packen an, wo Not am Mann ist.

Um die Bergung eines Verschütteten geht es bei dieser Übung. Die Helfer vom Beueler THW packen an, wo Not am Mann ist.

Foto: Max Malsch

Im Jahr 953 gegründet, hat das THW Beuel heute 118 ehrenamtliche Helfer. 28 Kinder und Jugendliche sind in der Jugendgruppe engagiert aktiv.

In der THW-Halle, benannt nach Gerhard Schmitz, der die Jugendarbeit beim THW Beuel einst einführte, verfolgten die Besucher bei einer Fotoausstellung die Geschichte mit den größten Ereignissen, an denen das Technische Hilfswerk aus Beuel in 60 Jahren beteiligt war: Hochwassereinsätze, Rettungen beim Unfall der Drachenfelsbahn, Bühnenaufbauten für Bundespräsidial- und Bundeskanzleramt in der ehemaligen Regierungshauptstadt Bonn, Helferarbeiten beim Bahnunglück in Brühl, Aufräumarbeiten nach dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln oder die Installation des Wasserrades an der Holzlarer Mühle und Unterstützung beim Triathlon.

„Wir waren auch beim Einsatz jetzt vor kurzem in Magdeburg dabei“, sagte Vize-Ortsbeauftragter Ralf Reetmeyer zum jüngsten großen Hochwasser. „Ich wurde auf der Arbeit angerufen, und bereits zwei Stunden später – gleich vom Arbeitgeber freigestellt – saßen wir mit mehr als 30 THWlern im Bus und fuhren mehr als zwölf Stunden nach Magdeburg. Man kam nur noch über Umwege dorthin. Eine Woche schliefen wir wie viele andere im Zelt. In Schichten – jeweils sechs Stunden arbeiten, sechs Stunden schlafen – haben wir die ganze Woche im Akkord geholfen. Danach war ich erst mal platt“, sagte Reetmeyer. „Helfen ist schön, vor allem wenn die Menschen sich freuen und dankbar sind. Das ist ein tolles Gefühl.“

Beim THW in Beuel gibt es über ein Aggregat Strom für ein Krankenhaus und einen ganzen Ortsteil, erfuhren die Besucher. „Das Erste, was wir immer machen, wenn wir das Ding im Einsatz anwerfen, ist die Kaffeemaschine anstellen“, sagte Ralf Reetmeyer.

Ein Ponton gehört zur Beueler Ausrüstung. Dazu gibt es zehn große LKW, Gabelstapler, Rohre und alles womit die Gas, Wasser und Abwasserversorgung in einer Stadt wiederhergestellt werden kann. Ein Laborant für Trinkwasserqualität ist bei Auslandseinsätzen dabei: Volker Bendisch vom THW Beuel reiste bereits nach Miamar und in den Libanon.

Oberbürgemeister Jürgen Nimptsch und seine Frau Hanne Hufschmidt zu Gast ließen sich viel erklären. Reetmeyer sprach ein paar Probleme an: „Wir brauchen dringend eine neue Halle. Unsere alte Halle ist marode. Es regnet durch, und die Wände sind baufällig.“ Er, der OB sowie Ortsbeauftragter Michael Thielges und Rainer Schwierczinski, Präsident der THW-Landeshelfervereinigung NRW, diskutierten Lösungswege.

Zudem gab es am Samstag drei besondere Auszeichnungen. Thielges erhielt das THW-Ehrenzeichen in Silber überreicht, Ralf Reetmeyer das Ehrenzeichen in Bronze. Für 40 Jahre ehrenamtliches Engagement, insbesondere auch in der Jugendarbeit, wurde Frank Wiese geehrt. Viele feierten noch bis spät in die Nacht.

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