Kunstprojekt an Beueler Schule Tiere ganz nah

Beuel · Die Integrierte Gesamtschule Beuel lädt wieder zur Eröffnung ihrer traditionellen Ausstellung ein, an der die ganze Schule beteiligt ist. Was zu sehen ist, folgt Vorgaben. Herangehensweise und Ergebnisse unterscheiden sich aber deutlich.

Nolee malt im Flur der IGS konzentriert an ihrem Straußen-Portrait.

Nolee malt im Flur der IGS konzentriert an ihrem Straußen-Portrait.

Foto: Stefan Knopp

Nolees Straußenbild erinnert an eins der Filmplakate, auf denen man die Gesichter der Hauptdarsteller nur halb sieht, man denke an „Joker“ oder „Lucy“. Die 17-Jährige hat dieses Motiv im Internet gefunden, und es passte perfekt zu der Oberstufen-Aufgabenstellung für die Ausstellung „Kunst an der IGS“: Male eine Nahaufnahme von einem Tier, das an drei Seiten vom Bildrand beschnitten wird.

Der Strauß, der mit einem großen Auge dem Betrachter entgegenblickt, ist vom 1. bis 3. Juni im Foyer der Integrierten Gesamtschule zu sehen, neben ihm viele anderen Bilder. Die ganze Schule macht mit. „Das ist eine Ausstellung mit Tradition“, sagt Organisator Carsten Kroppach. Ursprünglich ging es nur um die Oberstufenschüler, aber längst ist die ganze Schule ab Jahrgangsstufe fünf mit dabei. Die Unter- und Mittelstufenschüler zeigen eine Auswahl ihrer Werke aus dem Kunstunterricht des ganzen Jahres, aber die Großen hatten diesen bestimmen Auftrag mit den Makro-Bildern von Tieren aus nächster Nähe.

Den Strauß fand Nolee cool. Sie setzte die Vorlage möglichst naturgetreu um. Auch das sei eine Vorgabe gewesen, aber sie biete genügend Raum für kreative Ideen. „Ich zeichne gerne alles Mögliche in meiner Freizeit“, sagt die Schülerin. Aber für eine Ausstellung arbeiten, das sei noch mal etwas anderes.

Jakob malt im Flur der IGS konzentriert an seinem Schuppentier.

Jakob malt im Flur der IGS konzentriert an seinem Schuppentier.

Foto: Stefan Knopp

Sie arbeitet – wie einige andere auch – an ihrem Werk an einer Staffelei, die in einem der Gänge im Schulgebäude steht. Da ist es ruhig, es gibt keine Ablenkung. Zu den anderen gehört auch Jakob (16), der ein Schuppentier malt. Es kriecht aus dem linken Bildrand ins Blickfeld und hat ihn fasziniert, weil es ein Säugetier mit Schuppen ist. „Ich war eigentlich nie so der Künstler“, sagt Jakob. Aber seit ich in der elften Klasse Kunst habe, macht es mir immer mehr Spaß.“ Er versucht, das Bild in der Schule fertigzustellen. Aber wenn die Zeit dafür nicht reicht, nimmt er es eben mit nach Hause.

Inzwischen zufrieden

Das möchte Timon (16) eigentlich vermeiden. Er malt in einem der Kunsträume, in dem es recht laut und wuselig zugeht, an einem Schlangenkopf, „weil ich eigentlich etwas relativ einfaches haben wollte“, erzählt er. Denn das sollte sich doch problemlos im Unterricht fertigstellen lassen. „Das stellte sich aber als aufwändig heraus mit den vielen Schuppen.“ Denn er hat schon den Anspruch, dass es ein ordentliches Werk wird, und inzwischen ist er zufrieden.

„Im letzten Schuljahr hatten wir viel Landschaft, Pflanzen und Insekten“, sagt Lehrerin Ksenia Sytschew, die in dem Gewusel den Überblick zu behalten versucht. „Dieses Mal wollten wir größere Ausschnitte haben.“ Es geht darum, die Oberfläche des Tieres darzustellen, und das ist eben kein leichtes Unterfangen mit Fell, Federn, Schuppen oder Hautmusterungen. Ein Kurs hatte sich mit ihr auch im Museum Koenig Inspiration geholt.

Die Ausstellung ist im Rahmen der Kulturwoche an der IGS, Siegburger Straße 321, zu sehen. Sie wird am Donnerstag, 1. Juni, um 18.30 Uhr eröffnet, dazu spielt die Schulband, und es gibt weitere Beiträge. Zum Programm der Kulturwoche gehören auch ein Filmfestival, Theateraufführungen und mehr.

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