"Froschkönig" als modernes Musical Turbulenzen hinter Palastmauern

Beuel · Das Bonner Ehepaar Wissing bringt den „Froschkönig“ als modernes Musical auf die Bühne. Premiere ist am Sonntag um 11 und 16 Uhr im Pantheon an der Siegburger Straße.

 Armer König: Als alleinerziehender Vater hat er so seine Probleme mit den fünf pubertierenden Töchtern, die seine Autorität in der Musicalfassung ständig untergraben.

Armer König: Als alleinerziehender Vater hat er so seine Probleme mit den fünf pubertierenden Töchtern, die seine Autorität in der Musicalfassung ständig untergraben.

Foto: Barbara Frommann

Als König hat man es auch nicht immer leicht. Erst recht nicht, wenn man sich als alleinerziehender Vater um fünf pubertierende Töchter kümmern muss, die für jede Menge Wirbel und Aufregung hinter den verstaubten Palastmauern sorgen. Kein Vergleich zu dem beschaulichen Leben, das der König einst im Grimm'schen Märchen „Der Froschkönig“ führte. Heutzutage ist eben alles anders. Die Prinzessinnen untergraben nicht nur die Autorität des Vaters. Auch in der Mode haben die fünf Mädchen einen ganz anderen Geschmack als der adelige Nachwuchs Generationen zuvor. Bis auf „Nesthäkchen“ Marillia, deren Garderobe aus Tüll, Taft und Glitzerstoffen besteht.

Und dann wären da auch noch die Regierungsgeschäfte sowie die Intrigen des Grafen „Nie-Genug-von-Großmanns-Sucht“. „Auch der neunmalkluge Hofnarr tanzt dem König gehörig auf der Nase herum“, verrät Karin Freist-Wissing, Kantorin der Bonner Kreuzkirche und 2011 von der rheinischen Landeskirche mit dem Titel Kirchenmusikdirektorin ausgezeichnet. Sie muss es wissen. Denn schließlich hat sie die Texte für die moderne Interpretation des Musicals „Der Froschkönig“ geschrieben, Ehemann Tono Wissing hat die Musik komponiert.

An diesem Sonntag führen die Sunday-Morning-Band und der Jugendchor Sunday Morning das Musical gleich zweimal im Pantheon auf. Nach „Ronja Räubertochter“ ist das der zweite große Erfolg der beiden Bonner Musiker, die ihre Kindermusicals im renommierten Oetinger-Verlag veröffentlichen.

Seit Januar proben die rund 40 Akteure im Alter zwischen 14 und 24 Jahren für die Aufführungen. Doch nicht nur die Geschichte wird die Zuschauer begeistern. „Die Musik ist wirklich einmalig“, schwärmt Karin Freist-Wissing von den Kompositionen ihres Mannes. „Es gibt hinreißende Songs, wunderbare Musik und fetzige Interpretationen. Auch die Spielfreude der Band sowie der Gesang der jungen Künstler werden die Zuschauer verzaubern“, verspricht sie.

Und es gibt noch mehr Überraschungen. Denn nicht ein einziger Frosch steht im Mittelpunkt der Handlung, sondern eine ganze Froschbande springt plötzlich auf die Bühne. „Es wird wirklich herzzerreißend, wenn Marillia, die jüngste Prinzessin, den toten Frosch beweint, umwerfend komisch, wenn die vier Küchenmädchen das vornehme Festessen im königlichen Palast vorbereiten“, erzählt Kirchenmusikdirektorin Freist-Wissing. „Aber“, so ergänzt sie, „nach allen Turbulenzen gibt es auch diesmal wieder ein Happy End am Königshof.“

Ob der Frosch schließlich auch geküsst wird und sich anschließend in einen wunderschönen Prinzen verwandelt, das will sie nicht verraten. „Ich verspreche nur so viel: Unser Musical ist wirklich ein großer Spaß für große und kleine Zuschauer.“

Das Musical „Der Froschkönig“ wird am Sonntag, 14. Mai ab 11 Uhr sowie ab 16 Uhr im Pantheon in Beuel aufgeführt. Karten gibt es im Vorverkauf für acht, ermäßigt fünf Euro in den Bonnticketshops der GA-Zweigstellen sowie an der Tageskasse.

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