Umbau des Knotenpunktes U-Bahnstation in Ramersdorf soll schöner werden

Ramersdorf · Politiker und Bürger wollen die U-Bahnstation in Bonn-Ramersdorf attraktiver gestalten. Unterdessen bereitet die Stadtverwaltung den Umbau des Knotenpunktes vor.

 Am U-Bahnhof Ramersdorf fehlt es an Toiletten, barrierefreien Haltestellen, Sauberkeit,  Helligkeit und Parkplätzen.

Am U-Bahnhof Ramersdorf fehlt es an Toiletten, barrierefreien Haltestellen, Sauberkeit,  Helligkeit und Parkplätzen.

Foto: Benjamin Westhoff

Kaum Licht entlang der Fußwege, weit und breit gibt es keine Toiletten und der Zugang ist für Menschen mit eingeschränkter Mobilität längst nicht überall möglich. „Wir müssen alles dafür tun, um dieses Filetstück von Ramersdorf endlich aufzuwerten“, fordert Wilfried Mermagen vom örtlichen Bürgerverein.

Mit rund 8000 Pendlern täglich ist die Station unweit des Polizeipräsidiums der zweitgrößte Umschlagbahnhof innerhalb der Stadt. „Doch von einem ansprechenden Verkehrsknotenpunkt, an dem man sich gerne aufhält, ist man hier weit entfernt“, betont er.

Viele Missstände gibt es aktuell, die dingend behoben werden müssen, meinen auch die CDU-Bezirksverordneten Marco Rudolph und Michael Husmann sowie Hans-Peter Bürkner und Gabriele Petersen von der SPD, die sich jetzt mit einigen Anwohnern vor Ort trafen.

Besonders ärgerlich ist für alle, dass es seit rund 30 Jahren keine öffentliche Toilette in Bahnhofsnähe gibt. Dabei existiert ein kleines Nebengebäude mit Sanitäranlagen. Doch seit 1988 sind die Türen verschlossen. Dass eine Sanierung und eine kundenfreundliche Öffnung dringend notwendig sind, davon konnten Rudolph und Husmann bereits den neuen SGB-Chef Lutz Leide bei einem Ortstermin überzeugen. „Die Verwaltung prüft, inwieweit die Planungsleistung noch in diesem Jahr beauftragt werden kann“, erklärte Rudolph nach dem Treffen vor Ort.

Das hatte der Bürgerverein Ramersdorf bereits vor zwei Jahren in einem entsprechenden Bürger­antrag gefordert. „Die Stadt versprach damals diesen Standort im Blick zu haben. Passiert ist allerdings nichts“, ärgert sich Mermagen. Mit dem Ergebnis, dass alle Beete und Grünflächen rund um die U-Bahnstation Ramersdorf verdreckt sind, und die Aufzüge morgens stark nach Urin stinken. „Das ist eine Sauerei. Wie sollen wir denn noch auf dieses Problem aufmerksam machen?“, fragt sich der Vorsitzende des Bürgervereins.

Schmerzlich vermisst wird von vielen Pendlern offenbar auch ein Kiosk. Mit Markus Bonk präsentierten Rudolph und Husmann eine Alternative zu einem stationären Verkaufspunkt. Bonk betreibt mehrere Kaffeeräder in Bonn und würde auch am Umsteigebahnhof Ramersdorf haltmachen. „Ich bin jederzeit bereit, wenn die verwaltungsinternen Voraussetzungen geschaffen sind“, sagt er. „Ich bin vollkommen unabhängig und versorge mich selbst mit Wasser und Strom. Ich kann jederzeit starten“, verspricht er.

Ein weiteres Ärgernis ist für viele Pendler auch die Situation auf dem Park-and-ride-Platz. „Schon früh-morgens findet man keinen freien Platz mehr, weil Mitarbeiter umliegender Firmen ihre Fahrzeuge dort abstellen und den Parkplatz den ganzen Tag blockieren“, beobachteten die beiden Bezirksverordneten immer wieder. Dabei sei das Areal Eigentum der Stadt Bonn, die regelmäßig die gesamte Fläche mit Schotter befestigt. Damit die Stellflächen ausschließlich Pendlern zur Verfügung stehen, könnten Zu- und Abfahrt durch eine Schranke geregelt werden.

An einer entsprechenden technischen Lösung arbeiten die Stadtwerke aktuell, berichteten die Bezirksverordneten. Denn noch erkennen die automatischen Systeme Einzelfahrscheine nicht. Lediglich das Einlesen von Dauertickets sei derzeit möglich. „Daran muss gearbeitet werden. Denn das Ziel muss sein, viele Berufstätige zum ÖPNV-Umstieg zu bewegen“, so Rudolph.
Neben der teilweise unzureichenden Beleuchtung rund um die Haltestellen ist die fehlende Barrierefreiheit ein weiteres Problem, das dringend angegangen werden muss, waren sich alle einig. Geplant ist, den Niederflurbahnsteig anzuheben, um so einen stufenlosen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen.

Nach Information der Kommunalpolitiker werden die Pläne für den Haltestellenumbau in Ramersdorf derzeit erarbeitet. „Sobald die Genehmigungen vorliegen, wird eine Änderung der Ausbaureihenfolge im Planungsausschuss vorgelegt. Falls die Bauvoraussetzungen für die Haltestelle Ramersdorf schneller vorliegen als bei der in der Prioritätenliste vorrangig vorgesehenen Haltestelle Juridicum, könnte zügig mit den Arbeiten begonnen werden“, ist Husmann optimistisch. „Vielleicht schon Ende 2020 oder Anfang 2021“, gibt sich Rudolph „vorsichtig zuversichtlich“.

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