Verkehr in Beuel Über einen Kreisel zur Südbrücke
Beuel · Der Landesbetrieb Straßen NRW beginnt 2019 mit dem Ausbau der Autobahn 59 in Beuel. Während der dreijährigen Bauzeit wird der neue Lärmschutz errichtet und der Maarstraßenanschluss gebaut.
Der Landesbetrieb Straßen NRW will das Maßnahmenpaket für die Ertüchtigung der rechtsrheinischen Bonner Autobahnen um einen weiteren Punkt ergänzen: An der Einmündung der Autobahnabfahrt Holtorf (A 562) auf die Oberkasseler Straße soll ein Kreisverkehr mit Bypass-Spur gebaut werden. Das teilte jetzt Helmut Frings, zuständiger Projektentwickler des Landesbetriebs, in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger mit.
„Diese Kreuzung ist extrem stauanfällig. Nach Prüfung aller möglichen Entlastungsvarianten ist nur der Bau eines unechten Kreisverkehrs übrig geblieben. Problem dort ist die steile Hanglage, weshalb ein permanentes Anhalten und wieder Anfahren zu Verkehrsstauungen führen“, erklärte Frings.
Und deshalb haben sich die Straßenplaner folgende Lösung überlegt: Die Autofahrer, die talwärts aus Richtung Pützchens Chaussee unterwegs sind, sollen geradeaus am Kreisel vorbeifahren.
Die Verkehrsteilnehmer, die bergwärts aus Richtung Königswinterer Straße kommen, sollen in den Kreisel hineinfahren. Vorteil dieser Variante ist unter anderem, dass die Linksabbieger, die von der Autobahn nach Ramersdorf und Oberkassel abbiegen wollen, nicht die Rechtsabbieger in Fahrtrichtung Pützchen und Holtorf aufhalten.
Kreisverkehr würde Effektivität der Baumaßnahmen deutlich verbessern
Allerdings muss die Straßenbauverwaltung vor der Umsetzung dieser Idee noch einige behördliche Hürden nehmen. Grund: Die Idee ist den Straßenplaner erst deutlich später als alle anderen Maßnahmen des Gesamtpakets gekommen, weshalb dieser Kreisverkehr nicht Bestandteil eines Planfeststellungsverfahrens ist.
Will heißen: Es gibt kein Baurecht. „Wir werden jetzt die Verhandlungen mit den Landschaftsbehörden aufnehmen und klären, ob wir im Zuge aller Baumaßnahmen entlang der A 59 und der A 562 diesen Kreisverkehr ohne Planfeststellungsverfahren bauen können“, sagte Frings.
Sollten die Behörden das Anliegen ablehnen, würde der Landesbetrieb den Kreisel vorerst nicht bauen. Frings hofft auf die Genehmigung, weil der Kreisverkehr die Effektivität aller anderen Baumaßnahmen deutlich verbessern würde.
Sollte die Zusage der Behörden vorliegen, dann wird der Landesbetrieb die baureife Planung erarbeiten und 2017 mit dem Bau beginnen. „Wir benötigen für die Bauarbeiten maximal vier Monate“, so Frings. Und die Kosten? Laut Straßenplaner ist der Kreisverkehr 1,2 Millionen Euro teuer. Die Stadt Bonn müsste sich mit 300.000 Euro beteiligen. Für den Ausbau der A 59 zwischen Anschlussstelle Vilich und Autobahnkreuz Bonn-Ost läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren.
Bauarbeiten sollen 2019 starten können
„In Kürze erhalten wir von der Bezirksregierung Köln die im Beteiligungsverfahren eingebrachten Einwendungen. Die werden wir dann erörtern und dazu Stellung nehmen“, sagte Frings. Er rechnet damit, dass das Planfeststellungsverfahren 2017 abgeschlossen wird, 2018 die Feinplanung für die Bauarbeiten fertig ist und 2019 die Bauarbeiten starten können.
Im Zuge des sechsspurigen Autobahnausbaus werden folgende Projekte realisiert: Bau eines neuen Autobahnanschlusses in Höhe der Maarstraße, Schließung der Anschlussstelle Pützchen, Bau eines neuen und höheren Lärmschutzes entlang der A 59 und Bau von Standspuren in beiden Fahrtrichtungen.
Eine weitere deutliche Entlastung des Verkehrs verspricht sich Frings von der neuen Abfahrt von der Südbrücke auf die A 59 in Fahrtrichtung Köln. „Diese Bauarbeiten dauern seit August 2015 an und sollen im Jahr 2017 fertig werden“, so der Straßenplaner. Dann wird es für den Verkehr in Richtung Köln und in Richtung Königswinter getrennte Fahrspuren geben.