Schützenfest Pützchen Umzug nimmt eine Abkürzung

Pützchen-Bechlinghoven · Viele Schaulustige standen am verkürzten Zugweg. Der neue Schützenkönig in Pützchen heißt Gerhard Meurer. Er trägt die inzwischen dritte Königskette.

 Stolze Schützen in Pützchen bei ihrem Umzug: Die Bruderschaft wurde 1928 gegründet und ist fest im Ort verankert.

Stolze Schützen in Pützchen bei ihrem Umzug: Die Bruderschaft wurde 1928 gegründet und ist fest im Ort verankert.

Foto: Max Malsch

Vom Karmelkloster ging es durch „Downtown Pützchen“: Rund um den Adelheidisbrunnen fand das traditionelle Schützenfest statt, und der Umzug am Sonntag durch den Ort war wie immer der Höhepunkt eines langen Wochenendes.

„Wir haben in diesem Jahr den Zugweg ein wenig verkürzt – unter anderem, um unseren älteren Mitgliedern die Teilnahme etwas zu erleichtern“, erläuterte Frederick Geitel. Die Änderung sei wegen des im Juli oft schwülen Wetters beschlossen worden und bei den Schützenbrüdern und den Zuschauern bestens angekommen, so der Pressewart der Schützen.

Der musikalisch vom Musikzug Eudenbach der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter und dem Tambourcorps „In Treue fest“ aus Siegburg-Wolsdorf und Grün-Weiß Oberkassel begleitete Umzug hatte entlang der Strecke durch die Karmeliter-, Friedens- und Marktstraße wieder zahlreiche Menschen angelockt. Sie genossen entweder nur das bunte Treiben und die Musik oder hatten – wie Kirsten Kolberg aus Siegburg – auch ganz persönliche Gründe zu kommen: „Mein Mann spielt im Tambourcorps aus Wolsdorf mit, und das konnte ich unseren Kindern nicht vorenthalten“, erzählte die 25-jährige Mutter, während Marlon, Kim und Zoey gespant zuschauten, wie Papa Christoff musizierend an ihnen vorbeimarschierte.

Das Gespräch von Angesicht zu Angesicht zu fördern, sei eines der zentralen Anliegen der Schützen, erzählte Wilhelm Wester nach dem Umzug bei Kaffee und Kuchen im festlich geschmückten Pfarrzentrum. Mit dem eingängigen Satz „Face to Face statt Facebook“ brachte der Erste Brudermeister die Vorteile des geselligen Treffens auf den Punkt.

Aber neben der Kommunikation ging es natürlich auch ums Schießen: Gerhard Meurer heißt der diesjährige König, Maximilian Roth der Prinz, Tim Siebert wurde Schülerprinz. Meurer darf sich über eine frisch gesegnete Kette freuen: Die neue Königskette ist die inzwischen dritte: „Durch die immer neuen Anhänger werden die Ketten irgendwann zu schwer und sind dann kaum noch zu tragen“, erläuterte Geitel. Daher gesellt sich das 1982 gestiftete Schmuckstück nun zu seinem 1928 entstandenen Pendant in der Wallfahrtskirche.

Nach der Eröffnung des Festes am Freitagabend hatten die Schützenbrüder am Samstag den Ort mit Fahnen und Girlanden geschmückt, um gegen 19 Uhr die Majestäten zu Hause abzuholen und mit einem Festumzug zum Krönungsball zu geleiten. Wester begrüßte neben Vertretern der Stadt Bonn auch die Abgesandten der Ortsvereine v, Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie alle befreundeten Bruderschaften mit ihren Majestäten. Auf dem Ball wurde Heinz Roth für seine mit 65 Jahren zweitlängste Mitgliedschaft geehrt und zum Ehrenmitglied ernannt. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Geitel und Heinz Henseler ausgezeichnet, und ein silbernes Verdienstkreuz ging jeweils an Detlev Schröter, Simon Orthen und Hans Aufdermauer.

Für den Montag laden die Ortsvereine zum Abschluss wieder zum Frühball ins Pfarrzentrum: Im Rahmen der Feier wird auch der langjährige Kassierer der Ortsvereine, Horst Nagelschmidt, verabschiedet.

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