Schüler spielen Theater in Bonn „Ver-rückte Zeiten“ des Kardinal-Frings-Gymnasiums beim Spotlightfestival

Beuel · Das Schultheaterfestival Spotlight geht nach zweijähriger Pause vom 12. bis zum 16. Juni an den Start. Fünf Gruppen/Schulen spielen dabei in vier Theatern.

 Das komplette Ensemble: drei Darsteller (oben links), der Chor der 6a und KFT-Leiter Andreas Amberg (vorne mit Brille).

Das komplette Ensemble: drei Darsteller (oben links), der Chor der 6a und KFT-Leiter Andreas Amberg (vorne mit Brille).

Foto: Rainer Schmidt

Wären da nicht zwei motivierte Schauspieler gewesen, die mit dem Spielleiter kleine Szenen erarbeitet und alte Texte neu collagiert hätten, dann wäre auch das dritte Schuljahr des Kardinal-Fings-Gymnasiums (KFG) ohne Kardinal-Frings-Theater (KFT) geblieben. Doch so werden jetzt ab dem 9. Juni „Ver-rückte Zeiten“ präsentiert: zuerst auf der Didacta in Köln, dann beim Patrozinium der Schule bei der Bonn-Premiere im KFG am 11. Juni und schließlich die große Bewährungsprobe innerhalb des Spotlight-Schultheaterfestivals am 15. Juni im Pantheon. So hat das Schüler-Lehrer-Team dafür gesorgt, dass in einer Schulwelt zwischen Online-Lernen und Maske neue Wirklichkeiten aufflackern konnten.

„Ver-rückte Zeiten“ sind das in der Tat, was Andreas Amberg mit Liam Donaldson, Finn Schoddel und Mina Geier aus der Oberstufe sowie dem Sprechchor der Klasse 6a auf die Bühne bringen. Zwischen den inszenierten Schüler-Figuren und den Darstellern literarischer Kunststücke, zwischen Gedicht und Sketch, zwischen Latein und Kafka entsteht so ein Klang- und Spielteppich, der Dichtung und Wahrheit verbindet – auf der Suche nach einer neuen, gesünderen, friedlicheren, poetischeren Welt.

Bizarr, exzentrisch, bekloppt

Doch sind die Zeiten verrückt im Sinne von verschoben, von heute nach gestern oder aus dem Gestern ins Heute? Oder sind die Zeiten einfach nur verrückt im Sinne von bizarr, exzentrisch, eigenartig, bekloppt? „Von allem etwas, denn vieles steht im Chaos“, sagt Finn vielschichtig und Andreas Amberg ergänzt: „Doch Worte wie Ukraine, Corona oder Flutkatastrophe kommen bei uns nicht vor. Aber es ist im Grunde mitgedacht und mitgefühlt.“

Vor einem Jahr hat das KFT angefangen, das Stück zu entwickeln. Teile wurden selbst geschrieben, andere Passagen haben einen älteren Ursprung in der Theaterhistorie der Schule. Außerdem müssen Finn und Liam viel improvisieren – insbesondere dann, wenn sie das Publikum in ihr (Wort-) Spiel mit einbeziehen. „Bühne und der Theaterraum werden bespielt, um die Besucher mitzunehmen“, erklärt Amberg.

Teilnahme an Festival

Das KFG beteiligt sich auch dieses Jahr wieder am Schultheaterfestival der Jungen Theatergemeinde Bonn. Mit dem Stück „Die letzten Tage der Menschheit“ hat das KFT bereits 2015 den „Bonner Kobold“ gewonnen. Das Spotlight-Schultheaterfestival bietet jungen Theatergruppen an Schulen oder in Jugendeinrichtungen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis die Möglichkeit, ihre Inszenierungen unter professionellen Bedingungen öffentlich aufzuführen.

Eine Fachjury unter dem Vorsitz von Theodor Cramer wählt aus den Bewerbungen die überzeugendste(n) Produktion(en) aus und prämiert diese mit dem „Bonner Kobold“. Dieser ist dann für die Zeit eines Schuljahres beim Gewinner zu Gast. Zuletzt nahmen 2019 das Rhein-Sieg-Gymnasium aus Sankt Augustin und die Liebfrauenschule aus Bonn ihren jeweiligen Jury-Wanderpreis entgegen.

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