Stellvertretende Leiterin Vanessa Pilger Verantwortung für 5000 Gäste im Beueler Ennertbad

Beuel · Die Freibadsaison im Ennertbad in Beuel beginnt. Das bedeutet viel Arbeit und Koordination für die stellvertretende Leiterin Vanessa Pilger.

Zwischen den Aushilfskräften, die mit Abflammgeräten dem wucherndem Unkraut im Ennertbad den Kampf angesagt haben, fällt die stellvertretende Badleiterin Vanessa Pilger altersmäßig kaum auf. Doch spätestens wenn sich Vanessa Pilger, 26 Jahre alt, in das Büro des Ennertbads zurückzieht, um die Dienstpläne für die kommende Freibadsaison zu koordinieren, ist klar: Heute hat sie hier das Sagen.

Mit 16 Jahren begann die geborene Troisdorferin 2007 ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Bäderbetriebe im Hardtbergbad. Durch ihr Engagement bei der DLRG kam sie früh zu ihrem Berufswunsch: „Ich war in der DLRG einfach total aktiv und es war mir auch sehr schnell klar, dass ich einen eher technischen Beruf erlernen will. Da kam die Ausschreibung der Stadt Bonn für die Ausbildung wie gerufen“, berichtet sie. So führte schließlich eins zum anderen: Nach ihrer Ausbildung zur Fachangestellten folgte 2013 mit 21 Jahren die Ausbildung zur Meisterin für Bäderbetriebe. Als einzige Frau und jüngste Meisteranwärterin neben 13 Männern.

„Mir war schon während meiner Ausbildung zur Fachangestellten klar, dass ich die Meister-Ausbildung machen will, und ich wurde von zu Hause dabei auch immer unterstützt“ erklärt die sympathische Bonnerin ihren beruflichen Ehrgeiz. Heute ist die 26-Jährige zuständig für 13 Festangestellte und für bis zu 40 Aushilfskräfte. Eingesetzt ist sie sowohl im Ennertbad als auch im Hallenbad Beuel, der Beueler Bütt.

Koordination der Einsatzkräfte

Durch ihre Position haben sich vor allem ihre Aufgabenbereiche verschoben: „Heute muss ich einfach viel mehr koordinieren“, erläutert Pilger und deutet dabei auf eine Liste mit Telefonnummern von Aushilfskräften. An heißen Sommertagen seien bis zu 15 Aushilfen im Spätdienst. Dazu kommen immer die Fachkräfte, die sich um eine Maximalauslastung von 5000 Badegästen kümmern. „Klar ist es an warmen Tagen mal stressig, gerade wenn Not am Mann ist“, erzählt sie.

Als stellvertretende Badleiterin sei sie immer „voll in der Verantwortung“. Das beschränkt sich nicht nur auf den regulären Badebetrieb: Mitarbeiterunterweisungen, Materialbestellungen, das Ablesen diverser Messwerte am frühen Morgen – all das fällt jetzt ebenfalls in ihr Aufgabengebiet. Am Ennertbad schätzt sie vor allem die familiäre Atmosphäre. Seit 2014 ist das neue Planschbecken in Betrieb, was vermehrt auch junge Familien ins Freibad zieht. „In der Regel geht es dort selbst an Tagen bei voller Auslastung sehr ruhig und friedlich zu“, betont Pilger und lobt gleichzeitig ihr Team für die Zusammenarbeit in der Hochsaison. Auch zu manchen Badegästen entwickle man mit den Jahren ein besonderes Verhältnis. Etwa zu den Frühschwimmern, die regelmäßig da sind.

Gerne denkt sie auch an ihren Abschied vom Hardtbergbad zurück. „Viele Badegäste haben sich damals persönlich von mir verabschiedet. Das ist schon toll, wenn man sieht, dass man wahrgenommen wird“, sagt sie. Die drei Sommermonate im Freibad seien für sie immer ein Highlight im Arbeitsjahr. Das meiste Unkraut ist im Ennertbad mittlerweile beseitigt. Die Abflammgeräte sind sicher in der Garage des Schwimmbads verstaut. Alles ist vorbereitet für die Saison. Das Freibad öffnet an Vatertag. Vanessa Pilger und das Team freuen sich auf einen schönen Sommer.

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