Raubüberfälle in Beuel Verdächtige wohnen nicht in Oberkassel

OBERKASSEL · Die Tatverdächtigen, die wegen eines Überfalls auf eine Gruppe von Jugendlichen am Oberkasseler Rheinufer festgenommen wurden, wohnen selbst nicht in Oberkassel. Das bestätigte die Bonner Polizei auf Anfrage. Die vier Männer im Alter von 16 bis 18 Jahren lebten auf Bonner Stadtgebiet, allerdings über mehrere Stadtbezirke verteilte, sagte Sprecherin Daniela Lindemann.

Wie berichtet, wird ihnen vorgeworfen, am Rheinufer vier Jugendliche attackiert und beraubt zu haben. Der 16-jährige Geschädigte, der bei dem Überfall am Bein verletzt wurde, sei inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen, so Lindemann. Zum Fall gebe es noch keine neuen Erkenntnisse, sagte die Sprecherin der Bonner Staatsanwaltschaft, Monika Volkhausen, am Mittwoch.

Der 18 Jahre alte Tatverdächtige war 2013 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, nachdem er mit einer Gruppe im Frühjahr 2013 Gleichaltrige, aber auch Erwachsene auf offener Straße überfallen hatte. Ob drei andere Täter, die zu Haftstrafen verurteilt wurden, noch im Gefängnis sitzen, wollte sie mit Hinweis auf den Schutz der Jugendlichen nicht sagen.

Wie bei Erwachsenen gelte auch bei Jugendlichen, dass bei einer positiven Sozialprognose Strafen auf Bewährung ausgesetzt würden, sagte Philipp Prietze, Sprecher des Bonner Landgerichts. Dabei spielen die Persönlichkeit des Täters, sein bisheriges Verhalten, Vorstrafen und das familiäre Umfeld eine Rolle.

Es gelte der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten". Eine Garantie, dass die Bewährungsstrafe genug Eindruck auf den jungen Menschen mache, gebe es nicht. Prietze stellte klar, dass die sechs Jugendlichen im Alter von 15 und 17 Jahren 2013 von der Jugendkammer nicht als Bande eingestuft, sondern nur wegen zahlreicher Delikte, darunter Raub und Körperverletzung, verurteilt wurden.

Laut Statistik der Polizei hat es im Jahr 2013 50 Raubüberfälle auf offener Straße im Beueler Stadtbezirk geben. 33 Tatverdächtige wurden gestellt, 24 von ihnen waren unter 21 Jahre alt. Der Trend für das Jahr 2014 lege einen deutlichen Rückgang der Fälle nahe, so Lindemann.

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