Fußgänger und Radfahrer in Beuel Neue Brücken aus leichtem Wundermaterial

Beuel · Gute Nachrichten für Fußgänger und Radfahrer: Drei Brückensanierungen in Beuel enden diese Woche. Als Belag verlegt die Stadt ein besonderes Kunststoffgemisch – fast schon ein Wundermaterial.

 Die Arbeiter im Einsatz: Eine Stahlkonstruktion überspannt bereits den Mühlenbach.

Die Arbeiter im Einsatz: Eine Stahlkonstruktion überspannt bereits den Mühlenbach.

Foto: Stefan Hermes

Die Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten an den Fuß- und Radwegbrücken im Blankenbergweg, Im Bonnet und an der Karl-Lambertz-Straße dürften in dieser Woche noch zum Abschluss gebracht werden. Wo bislang alte Holzkonstruktionen über Alaunbach und Mühlenbach führten, an denen die Zeit nicht spurlos vorübergegangen war, überbrücken nun neue Stahlkonstruktionen die teilweise tief eingeschnittenen Bachläufe.

Durch die Anlieferung von vorgefertigten Brückenelementen, die mit einem Kran an Ort und Stelle auf die vorhandenen oder vorbereiteten Fundamente gesetzt werden können, beschränkte sich die Sperrung der vor wenigen Tagen bereits erneuerten Brücke über den Alaunbach auf nur einen Tag.

Es bedurfte am Blankenbergweg lediglich des Abrisses der vorhandenen Überbauung, während die Unterkonstruktion aus Stahlbeton also erhalten bleibt. Somit ging die Montage der ersten neuen Elemente über den Alaunbach ruckzuck über die Bühne.

Alle drei Brücken werden laut Presseamt der Stadt voraussichtlich für den Fuß- und Radverkehr bis diesen Freitag wieder komplett zu nutzen sein. Vorsorglich heißt es in der offiziellen Mitteilung allerdings, „witterungsbedingte Verzögerungen im Bauablauf sind jedoch nicht auszuschließen“. Zu Wochenbeginn wurde bereits mit dem Austausch der Brücke über den Mühlenbach Im Bonnet begonnen.

Bei allen drei Brückensanierungen spricht das Tiefbauamt von Pilotprojekten. Denn man sammele Erfahrung mit einem bislang im Brückenbau noch nicht verwendeten Baustoff: Denn anstelle herkömmlicher Materialien wie Holz, Stahl oder Beton wird als Brückenbelag ein glasfaserverstärkter Kunststoff eingesetzt. „Der Baustoff ist nicht neu, die Stadt hat ihn in Bonn jedoch noch nie zuvor verbaut“, so Lea Hoffmann vom Presseamt der Verwaltung.

Man könne sich den glasfaserverstärkten Kunststoff so ähnlich vorstellen wie WPC-Profile (Wood-Plastic-Composites), mit denen man – alternativ zu Holz – Terrassen belegen kann. Neben seinem geringen Gewicht bringe das Material eine Reihe weiterer Vorteile mit sich, die Hoffmann beschreibt: „Es verrottet durch Feuchtigkeit nicht, Insekten können ihm nichts anhaben, Korrosion durch Streusalz findet nicht statt, die temperaturbedingte Längenausdehnung ist sehr gering und der Unterhaltsaufwand überschaubar. Entsprechende Bauwerke bieten eine lange Lebensdauer und sind ressourcenschonend recycelbar.“

Während der bereits begonnenen Arbeiten Im Bonnet und der folgenden Erneuerung der Mühlenbach-Überführung an der Karl-Lambertz-Straße muss jeweils mit kurzzeitigen Sperrungen der Fuß- und Radwege gerechnet werden, so die Stadt.

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