Ölunfall in Limperich Verwaltung räumt Versäumnisse ein - Keine Gefahr für die Umwelt

LIMPERICH · Der geplatzte Hydraulikschlauch, der vor gut einem halben Jahr umfangreiche Verschmutzungen an der Kreuzung Limpericher Straße/Kreuzherrenstraße verursacht hat, war am Donnerstagabend Thema in der Sitzung des Umweltausschusses.

 Arbeiter entfernen am 10. Oktober, also 17 Tage nach dem Unfall, den hartnäckigen Ölfilm an der Limpericher Straße.

Arbeiter entfernen am 10. Oktober, also 17 Tage nach dem Unfall, den hartnäckigen Ölfilm an der Limpericher Straße.

Foto: Max Malsch

Die Verwaltung räumte ein, dass der Umgang mit dem Schaden nicht gut gelöst worden sei, versicherte aber, dass keine Gefahr für die Umwelt bestanden habe oder bestehe. Marcel Schmitt vom Bürger Bund Bonn, der das Thema mit einer Großen Anfrage auf die Tagesordnung gesetzt hatte, war mit den Auskünften der Verwaltung allerdings nicht zufrieden.

Am 25. September platzte der Hydraulikschlauch eines Baggers, der im Auftrag der Stadtwerke Bonn (SWB) dort Mulch verteilte, abgerissen. Mit hohem Druck sei das Öl auf Bäume, Sträucher, Hecken, Straßen und private Fahrzeuge gespritzt, hieß es in der Stellungnahme der SWB.

Noch in der Nacht habe die Feuerwehr erste Maßnahmen ergriffen und Flächen abgestreut, teilte die Verwaltung im Ausschuss mit. Das Umweltamt habe allerdings erst eine Woche später von Bürgern erfahren, dass noch Flächen zu reinigen seien.

Die "Schadensregulierung" sei "suboptimal" abgelaufen, räumte die Verwaltung ein. Das Umweltamt habe sich daraufhin eingeschaltet. Weil der Verursacher des Schadens allerdings anhand eines Datenblattes belegen konnte, dass es sich um biologisch abbaubares Öl gehandelt habe und, nachdem wiederholt Druck gegenüber der Versicherung gemacht worden sei, auch sichergestellt war, dass die Flächen gereinigt würden, sei er Fall wieder von den SWB übernommen worden.

Der Einsatz von biologisch abbaubaren Hydrauliköl sei üblich und es gehe definitiv keine Gefahr für die Umwelt von ihm aus. Schmitt wollte sich mit diesen Ausführungen nicht zufrieden geben: "Ich erwarte von der Umweltverwaltung, dass sie sich nicht nur einen Wisch vorlegen lässt, sondern in solchen Fällen auf Kosten des Verursachers Bodenproben nimmt." Die übrigen Ausschussmitglieder wollten ihm in dieser scharfen Kritik nicht folgen.

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