Photovoltaik-Ausbau in Beuel Bürgerverein installiert PV-Anlage auf Dach der Mühlenbachhalle
Beuel · Der Bürgerverein Vilich-Müldorf installiert Photovoltaik-Module auf dem Dach der Mühlenbachhalle. Mit einer Solarpatenschaft kann man das Projekt unterstützen.
Seit Jahren schon bringt der Bürgerverein Vilich-Müldorf durch seine Losaktionen andere Leute im Ort dazu, sich Photovoltaik-Kraftwerke auf die Terrassen und Balkons zu stellen, um einen Teil des eigenen Stromverbrauchs auch selbst erzeugen zu können. Erst im Oktober hatte man einen Workshop zu Aufbau und Betrieb gemacht, der einige Leute motiviert hatte, sich auch solche Anlagen zu kaufen. Jetzt zieht der Verein selber nach: Die Sanierung der Mühlenbachhalle macht es möglich, dass auf dem Dach PV-Anlagen installiert werden können. Bei der Finanzierung kann jeder mithelfen.
Einige Vilich-Müldorfer haben sich schon eine Solarpatenschaft gesichert. Ab 20 Euro ist man dabei, und ab 75 Euro kommt man mit Nennung des Namens und des Spendenbetrags an den Paten-Weihnachtsbaum, der im Schaukasten vor der Halle aufgemalt wurde. Innerhalb einer Woche kamen auf diese Weise schon 2500 Euro zusammen – ein wenig mehr, als sich Thomas Becker vom BV-Vorstand erhofft hatte. Das ist schon knapp ein Zehntel des Gesamtpreises, und so darf das Engagement der Bürger gerne weitergehen.
Das ist einer der Finanzierungswege. Natürlich hofft man auf Sponsoren, aber in erster Linie ist Photovoltaik „eine Investition, die man zurückbekommt“, erklärt Becker. Denn auf diese Weise spart man für den Hallenbetrieb eine Menge Stromkosten, da man ja selber produziert. In einigen Jahren könne sich das schon gerechnet haben, so der PV-Beauftragte. Darüber hinaus packen die Vereinsmitglieder an, wo sie nur können, und sparen so einiges an Handwerkerkosten.
Das galt auch für die Modernisierung der Mühlenbachhalle. Die wurde kernsaniert, ist jetzt energetisch effizienter ausgestattet, außerdem wurden Innenraum und Dach bearbeitet. Dank der Eigenleistung sei das Projekt unter den kalkulierten Kosten geblieben, sagt Becker. „Wir hatten noch Investitionsgelder übrig. Und die PV hatten wir immer auf dem Zettel.“ Nur sei vor der Renovierung das Dach nicht stabil genug gewesen.
Jetzt hält es das zusätzliche Gewicht der Anlage aus. Vorerst werden 72 Module aufgestellt, und auch dabei hat der Bürgerverein gespart. Denn Stefan Hilger, Chef eines Energie- und Elektrotechnik-Meisterbetriebes in Neunkirchen-Seelscheid, der die Anlage einrichtet, kommt aus Vilich-Müldorf und hat deshalb dort schon etliche Gebäude mit PV ausgestattet. Er kam dem Bürgerverein mit seinem Anliegen preislich entgegen. Und er ließ sich darauf ein, dass der BV das Modulfeld mit Aluminiumkonstruktionen für die Ost-West-Ausrichtung und Steinplatten zur Stabilisierung selber baut, was laut Becker nicht für alle Anbieter galt, bei denen man sich Angebote eingeholt hatte.
Also hat man einen Anbieter mit lokalen Wurzeln und viel Verständnis für die Wünsche des Vereins: Die Arbeit konnte beginnen. Und wenn alles fertig ist, hat die Anlage 32 Kilowatt an Maximalleistung. Mehr geht bei privaten Anlagen derzeit nicht, sagt Becker. Im Jahr werden dann rund 25.000 Kilowattstunden produziert. Die Halle verbraucht einiges davon. Damit möchte man 350 Tonnen CO2 vermeiden. Auf dem Dach über der Halle und den Lagerräumen sei zudem noch Platz für mögliche weitere PV-Anlagen.