Närrische Notizen aus Beuel Vilich-Müldorfer Kinderprinzenpaar proklamiert - Oberkassel feiert Ariane V

VILICH-MÜLDORF · "Unsere Väter haben uns mal gefragt, ob wir nicht Lust hätten das zu machen", erinnerte sich Aaron. Die meterlange Fasanenfeder an seinem Hut wippt auf und ab, wenn der Elfjährige spricht.

 Carlotta (l.) und Jan begleiten das Vilich-Müldorfer Kinderprinzenpaar Aaron I. und Lydia I.

Carlotta (l.) und Jan begleiten das Vilich-Müldorfer Kinderprinzenpaar Aaron I. und Lydia I.

Foto: Max Malsch

"Ich hab' sofort gesagt: Das find ich cool, das mach ich! Lydia aber", er deutet auf das Mädchen an seiner Seite, elegant gekleidet in blau-weißer Robe mit rot geschminkten Lippen "wollte erst noch 'ne Nacht drüber schlafen". "Ich war mir halt nicht so sicher", entgegnete sie verlegen. Mittlerweile hat sich die Zehnjährige - ihre Hobbys sind Akrobatik und Fahnentanz - entschieden und freut sich auf die kommenden Monate. Lydia I. (Borowski) und Aaron I. (Thiel) sind das neue Kinderprinzenpaar in Vilich-Müldorf.

Die Mühlenbachhalle war dem Anlass entsprechend hergerichtet, die Tafeln füllten sich langsam mit den ortsansässigen Jecken, mal mit, mal ohne Verkleidung. Christoph Brenner eröffnete die Feierlichkeiten, zur Einstimmung wird sich eingehakt und zu den Klassikern geschunkelt. Vier, Sieben, Zwölf - unkonventionell gaben die Bottermelech's Jonge den Takt an, stilsicher und traditionell in schwarzem Frack und weißen Turnschuhen.

Der Gesang des in den 80er Jahren gegründete Männerbundes wird begleitet von Akkordeon-Klängen. Die Müldorfer Urgesteine bedienten sich unter anderem am Song-Repertoire der Höhner. 30 weiße Paar gut geschnürter Tanzschuhe marschierten im Gleichschritt auf die Bühne, die Bambini der Prinzengarde "Dorefslöck" formierten sich in Reih' und Glied für die Proklamation. Die Vorgänger, Laura I. und Florian I., überreichten nach Tanz- und Singeinlage Prinzenkappe, Zepter und Blumenstrauß und verabschieden sich unter großem Applaus auf Platt: "Schad' dat et all schon vorbei is, du wars so a lecker Mädsche!", sagte der Ex-Prinz. Für das neue Kinderprinzenpaar gab's zu guter Letzt noch den Segen: Lydia und Aaron - "Alaaf!"

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OBERKASSEL. Die Ariane V, im All leistungsfähigste europäische Trägerrakete, schmückt auf karnevalistischem Boden den Sessionsorden des Festausschusses im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) - gewählt als symbolische Verbindung des rheinischen Brauchtums und der internationalen Wissenschaft. Vor acht Jahren beschlossen Mitarbeiter des Oberkasseler Standortes, die Pforten des DLR anlässlich des Karnevals für die Nachbarschaft zu öffnen.

Ein gutes Dutzend Vereinsmitglieder ist heute noch dabei, arbeitet ehrenamtlich und ist bereit, Teile der Freizeit für Planung und Organisation zu opfern. "Unser Verein lebt", findet Frank Giese, Pressebetreuer im Festausschuss, stellvertretender Leiter der Standorte Köln und Bonn im beruflichen Leben. Die Aufgaben innerhalb des Ausschusses seien verteilt, jeder konzentriere sich auf seinen Schwerpunkt.

"Mit unseren Feierlichkeiten zur Weiberfastnacht wollen wir uns und anderen eine Freude machen und Danke sagen", so Thomas Kraus, Kaufmann im Raumfahrtmanagement. Man fühle sich geschlossen dem Brauchtum verpflichtet. Kraus war beteiligt an den Entwürfen des Ordens für 2014, mangelndes Budget habe "Geschick und viel Eigenleistung gefordert". In der in diesem Jahr erstmalig herausgebrachten Festschrift gibt es Bilder der Vorläufer, immer wiederkehrende Motive der stets "hausgemachten" Orden sind Narrenkappe, Erdkugel sowie die Erwähnung der Orte "Kaaassel" und "Poorz", dem benachbarten DLR-Standort.

Hier findet jährlich das Porzer Picknick statt - Anlass für die Kölner, im Gegenzug zum Besuch der Oberkasseler Weiberfastnacht die Bonner Kollegen einzuladen. Unterstützt wird der Festausschuss vom DLR durch Bereitstellung von Räumlichkeiten oder Mitarbeitern, "die uns den Rücken freihalten", so Giese. Mittlerweile hat sich der Verein auch im Kreise der alteingesessenen Beueler Karnevalsvereine einen Namen gemacht. Das Programm für den 27. Februar 2014 steht fest. Wie auch in den vergangenen Jahren treffen sich die Jecken im Foyer der DLR-Raumfahrt-Arena, gefeiert wird "traditionsbewusst, fröhlich und friedlich", kündigt Thomas Kraus an. In den vergangenen Jahren wurde es für gewöhnlich voll, es feierten Hunderte, von rheinischen Karnevalisten bis hin zu internationalem Besuch aus Florida. Karneval schlägt Brücken: von Oberkassel ins All zum Kennedy Space Center.

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BEUEL. "Wir wollen nur lachende Gesichter sehen", sagte Nermine I., Holzlars Kinderprinzessin, die mit ihrem Prinzen Janosch I. zu Gast bei der Sessionsauftaktparty der LiKüRa-Ehrengarde war. Die Sitzungspräsidenten, Kommandant Hans Bennerscheidt und sein Stellvertreter Peter Baum, überreichten den jungen Majestäten den Sessionsorden. Auch SPD-Politiker Ulrich Kelber, Vater von Prinz Janosch I., bekam feierlich einen Sessionsorden überreicht. Bennerscheidt lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den Vereinen aus Holzlar und LiKüRa.

"Wir werden eine tolle Session haben", sagte er. Das Tanzcorps, das jetzt von Ex-LiKüRa-PrinzessinWencke Höhner trainiert und geleitet wird, ist seit neuestem eine gemischte Tanzgruppe für Jungen und Mädchen. Neue Tänze und Hebefiguren wurden vorgeführt. "Wir stellen diesmal auch die LiKüRa-Prinzessin, darauf sind wir stolz", so Jochen Gebert, Schriftführer der LiKüRa-Ehrengarde.

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GIELGEN. "Endlich wieder Karneval", sagten viele der Gäste in der Gaststätte Rosen, als es dann endlich wieder so weit war und die KG Lustige Brüder in ihren Uniformen nach Vorlage der US-Kavallerie der ehemaligen Nordstaaten einmarschierten. In der Gaststätte war dies die erste rauchfreie Veranstaltung mit den Lustigen Brüdern. Mit dabei im Arm des jüngsten Mitgliedes beim Aufmarsch, der Maskottchenbär. Von Präsident Manfred Gorski wurden Orden mit dem Motto: "Bei uns herrscht immer eine Bombenstimmung" an verdiente Mitglieder verliehen und Beförderungen ausgesprochen.

Drei Auftritte hatte die KG Lustige Brüder bereits vor dem Start in die neue Session gehabt. "Erstmalig waren wir im Haus des Karnevals", berichtete Schriftführerin Konstanze Axer begeistert. "Das Besondere bei unsere Karnevalsgesellschaft ist, dass wir keinen Gardetanz haben, sondern Showtanz", so Axer.

Showtanz nach Musik von "Superperforator" aus dem Film "Schuh des Manitu" erfreute dann auch in diesem Jahr wieder alle Gäste. Zu Besuch kamen an dem Abend das Kinderprinzenpaar, Janosch I. und Nermine I. aus Holzlar und andere befreundete Gäste wie das designierte Dreigestirn aus Bockeroth.

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