Natursteinwand an Kennedybrücke Vom Starkregen beschädigt

BEUEL · Die Natursteinwand unter der Kennedybrücke soll 2015 für 130.000 Euro saniert werden.

 Abgesperrt ist der Weg unter der Kennedybrücke dort, wo der Starkregen 2013 die Natursteinmauer beschädigt hat.

Abgesperrt ist der Weg unter der Kennedybrücke dort, wo der Starkregen 2013 die Natursteinmauer beschädigt hat.

Foto: Johanna Heinz

Der Starkregen am 20. Juni 2013 hat in Bonn und der Region Straßen überflutet, Keller volllaufen lassen und allerlei Schäden an Gebäuden verursacht. Auch die Kennedybrücke wurde damals in Mitleidenschaft gezogen. An der Natursteinmauer in Beuel direkt am Ufer des Rheins verursachte der Regen Schäden. Nun soll die Mauer wiederhergestellt werden. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung hervor, über die der Bau- und Vergabeausschuss am Donnerstag, 18. Dezember, berät. Demnach rechnet das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro mit Kosten von 130.000 Euro.

Seit dem Unwetter im vergangenen Jahr ist der untere, schmale Fußgängerweg unterhalb der Brücke mit einem Bauzaun abgesperrt. Denn durch die Schäden am Mauergefüge ist die Stabilität der Natursteinwand beeinträchtigt. Mit der Statik der Brücke habe das nichts zu tun, beruhigt Tiefbauamtsleiter Peter Esch. Denn bei der Mauer handele es sich lediglich um die Verkleidung der darunterliegenden Widerlagerwand aus Stahlbeton, also des Übergangs zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm. "Letztlich ist es eine optische Frage", so Esch. Von der Sanierung der Kennedybrücke in den Jahren 2007 bis 2011 (siehe unten) war die Widerlagerwand nicht betroffen.

Wegen des Starkregens waren die Leitungen, über die das Wasser von der Oberfläche der Rheinbrücke abfließt, überlastet. Wasser, das nicht abfließen konnte, sammelte sich in dem Zwischenraum zwischen Naturstein und Beton. Die Folge: Aufgrund des ansteigendes Drucks beulte die Mauer sich aus, es bildeten sich Risse. Vereinzelt wurden Natursteine aus dem Gefüge gedrückt.

Nach den derzeitigen Planungen soll mit den Arbeiten im kommenden Februar begonnen werden. "Wir wollen so schnell wie möglich anfangen", sagte Esch. Die betroffenen Mauerteile müssen im Rahmen der Sanierung abgebaut, die Mauer dann wieder aufgebaut werden. Dabei sollen wenn möglich die vorhandenen Natursteine wiederverwendet werden, so Esch. Zusätzlich werden als Vorsorge für den Fall, dass erneut Starkregen in Bonn niedergeht, eine Rinne hinter der Mauerkrone sowie Notüberläufe installiert. Dass ein neuerliches Unwetter wie das im Juni 2013 auch erneut Schäden an der Mauer verursacht, könne aber nicht ausgeschlossen werden, sagte Esch. "Auf ein solch unwahrscheinliches Naturereignis wie das Unwetter 2013 können wir uns gar nicht einstellen."

Laut Planung sollen die Arbeiten im Mai abgeschlossen sein. Dann können Fußgänger auch wieder unter der Kennedybrücke hindurch direkt am Ufer des Rheins entlang laufen.

Zahlen und Fakten

Die Kennedybrücke wurde in den Jahren 1948/49 auf den Pfeilern der während des Zweiten Weltkriegs zerstörten alten Rheinbrücke errichtet. 1963 wurde sie nach dem US-Präsidenten John F. Kennedy benannt.

In den Jahren 2007 bis 2011 wurde die Brücke verbreitert und saniert. Die Maßnahme war deutlich teurer als geplant. Angesetzt waren 34 Millionen, am Ende lag der Preis bei über 50 Millionen Euro. Wie berichtet, liegt inzwischen ein Vergleichsvorschlag auf dem Tisch, dem der Stadtrat in seiner nichtöffentlichen Sitzung morgen Abend zustimmen soll.

Über die 394 Meter lange und inzwischen 26,80 Meter breite Brücke verlaufen die B 56, zwei Stadtbahngleise sowie Fuß- und Radwege.

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