Neue Schau im Heimatmuseum Beuel Von alten Bräuchen zu Weihnachten und Sankt Martin

Beuel · Die aktuelle Ausstellung des Heimatvereins Beuel beschäftigt sich mit Traditionen im Rheinland. Beim Heischegang etwa wurden einst Gaben erbeten.

 Die Macherinnen der Ausstellung Gertrude Jöbsch, Sybille Marks, Karin Roth und Inke Küster freuen sich über ihr neuestes Ausstellungsstück, der Rüstung von St. Martin

Die Macherinnen der Ausstellung Gertrude Jöbsch, Sybille Marks, Karin Roth und Inke Küster freuen sich über ihr neuestes Ausstellungsstück, der Rüstung von St. Martin

Foto: Barbara Frommann

Sankt Martin, Nikolaus, Advent, Drei Könige – in der Weihnachtszeit stehen zahlreiche Tage auf dem Programm, an denen das Brauchtum gepflegt und nach alter Tradition das Weihnachtsfest vor- oder nachbereitet wird. Mit Sankt Martin wurde der erste dieser Bräuche schon gefeiert, doch woher die vielen Traditionen rund um Weihnachten kommen, wissen die wenigsten. Der Heimat- und Geschichtsverein Beuel hat eine Ausstellung zu diesem Thema organisiert, die noch bis zum 2. Februar im Heimatmuseum Beuel zu besuchen ist.

Schon vor zwölf Jahren hat es im Heimatmuseum Beuel eine Ausstellung zu Weihnachtsbräuchen in Deutschland gegeben. Dieses Mal konzentriert sich die Ausstellung zwar auf Bräuche im Rheinland, allerdings gehören viele dieser Traditionen natürlich auch in ganz Deutschland zur Weihnachtszeit. „Wir pflegen unsere Weihnachtsbräuche zwar, aber niemand weiß mehr genau, wieso eigentlich“, sagt der Bonner Filmemacher Georg Divossen, der die Ausstellung mit einem Vortrag eröffnete und die Hintergründe einiger Traditionen erklärte. So zum Beispiel auch den der Sankt-Martins-Feier, zu der auch früher neben Feuer und Laternenzug der Heischegang für Gaben und Geld gehörte. 1924 gab es den ersten Sankt-Martins-Umzug in Bonn.

Die Ausstellung im Heimatmuseum haben Inke Kuster, Karin Roth, Sybille Marks und Gertrude Jöbsch mit der Unterstützung vieler weiterer Helfer organisiert. Die Idee entstand durch einen Vortrag von Divossen zu dem Thema. „Dann hat der Plan sich im Sommer gefestigt, als man eigentlich noch gar nicht an Weihnachten denkt“, sagt Jöbsch. Die Ausstellungsstücke stammen zum Teil von Professor Wilfried Hannsmann und der Backfirma Kessko, aber auch aus eigenen Kellern: „Wir sind natürlich auch in unsere eigenen Archive gegangen und haben geguckt, was es zu diesem Thema gibt“, so Jöbsch. „Wir alle sammeln immer mal wieder interessante Dinge und konnten hier auch vieles beitragen.“

In der Ausstellung können Besucher sich nun über Bräuche vom Kirschzweig zu Sankt Barbara bis zum Pfefferkuchen informieren. Bunte Plakate zu verschiedenen Themen ergänzen die Ausstellungsstücke, zu denen auch eine Sankt-Martins-Rüstung gehört. „Es ist wichtig, sich mit Bräuchen zu beschäftigen“, sagt Jöbsch. „Wir leben ja nicht von heute, sondern tragen unsere Vergangenheit in die Zukunft.“

Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Februar mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr im Heimatmuseum Beuel, Wagnergasse 2, geöffnet.

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