Petra Heller leitet Bonner Therapizentrum Von der Bürgermeisterkandidatin zur Geschäftsführerin

Pützchen · Petra Heller hat ihre Arbeit als neue Geschäftsführerin im Therapiezentrum Pützchen begonnen. Beim Roten Kreuz wird sie in zwei unterschiedlichen Bereichen eingesetzt.

Die beiden Geschäftsführerinnen des TZ: Sabine Rickes (l.) und Petra Heller.

Die beiden Geschäftsführerinnen des TZ: Sabine Rickes (l.) und Petra Heller.

Foto: Rainer Schmidt

Petra Heller ist neue Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Gesellschaft für ein Therapiezentrum mbH (TZ) in Pützchen, das zum Deutschen Roten Kreuz gehört. Mit Sabine Rickes führt sie nun die Geschicke des weit über Beuel hinaus bekannten Hauses. Heller tritt damit die Nachfolge von Heinz Lepper und Walter Winheller an, die vor ihr sich dieses Amt geteilt hatten.

Doch man braucht sich um die 52-jährige Petra Heller keine Sorgen zu machen, dass sie jetzt doppelt arbeiten müsste. Im Gegenteil, die neue Aufgabe, zu der sie Anfang Dezember antrat, nimmt sie nur zur Hälfte ihrer Tätigkeit wahr. Denn im Unterschied zu Lepper und Winheller, die ehrenamtlich wirkten, ist Heller beim DRK angestellt.

Heller ist verheiratet, hat eine 24-jährige Tochter und wohnt in Bornheim. Sie ist gelernte Industriekauffrau und hat mit 48 Jahren noch ein BWL-Fernstudium erfolgreich abgeschlossen. Bei den letzten Kommunalwahlen kandidierte sie als CDU-Frau für den Bürgermeisterposten in Bornheim, doch unterlag sie bei der Stichwahl ihrem Gegenkandidaten. Danach zog sie sich aus der Politik zurück.

Sie bringt sowohl Erfahrung als Geschäftsführerin mit als auch aus dem Bildungsbereich, wo sie in letzter Zeit tätig war. „Ich suchte eine Vollzeitbeschäftigung“, sagt sie und habe sie beim Roten Kreuz gefunden. „Einerseits als Geschäftsführerin im TZ, andererseits im Vorstand des DRK Bonn.“

Beim DRK ist sie für die Bereiche soziale Beratung und Kindertagesstätten zuständig. In beiden Abteilungen hat sie einen festen Schreibtisch, am Dienstagvormittag sowie ganztägig am Mittwoch und Freitag ist sie in Pützchen anzutreffen – so ihr Plan. „Zwei halbe Stellen mit unterschiedlichen Beschäftigungen, das finde ich spannend.“

Heinz Lepper, der zum 30. November seine Geschäftsführertätigkeit für das TZ beendete, versprach damals, seine Nachfolgerin gut einzuarbeiten. „Das hat er bis heute sehr gut eingehalten“, konstatiert ihm Heller. Außerdem sei er ja immer noch als stellvertretender Vorsitzender des Präsidiums im DRK aktiv. Verhandlungen sowie Gremienarbeit ist Heller, die gut vernetzt ist, wie sie selbst von sich sagt, gewohnt.

Im TZ ist sie für die kaufmännischen Belange zuständig. „Dazu gehört in erster Linie, die Gesellschaft weiterhin finanziell positiv auszustatten“, berichtet sie. Zudem ändere sich derzeit viel in der Gesetzgebung, worauf sie ihr Augenmerk richtet. „Dazu immer eine Beratungsgesellschaft oder ein Steuerbüro einzuschalten, ist langfristig nicht sinnvoll.“ Beim TZ handelt es sich um ein Wohnheim für erwachsene Menschen mit einer Körper- oder Mehrfachbehinderung. Das Wohnkonzept ist durchlässig und umfasst neben den Wohngruppen im Haupthaus eine Außenwohngruppe wie auch ambulant betreutes Wohnen.

Sabine Rickes hofft, dass sie von zahlreichen kaufmännischen Aufgaben, wie beispielsweise das Controlling, entlastet wird, und dass dies so spürbar wird, dass sie als pädagogische Leiterin sich wieder ganz dem operativen Geschäft widmen kann. Eine Bitte hat sie: „Wir suchen händeringend nach zusätzlichen Mitarbeitern und haben dafür acht Stellen frei.“ Vom Berufsanfänger, Bundesfreiwilligen bis zu ausgebildeten Pflegekräften ist ihr nahezu alles willkommen.

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