Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Von Oberkassel nach Haiti

OBERKASSEL · Am 12. Januar 2010 wurde Haiti von einem der schwersten Erdbeben seit mehr als 200 Jahren erschüttert. Unter den Opfern war auch ein ehemaliger Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums (EKG), Kai Buchholz. Er arbeitete für die Vereinten Nationen in Port-au-Prince. "Mit seiner integren Persönlichkeit war er ein Vorbild an unserer Schule und als ein toller Ruderer bekannt", sagte Lehrerin Monika Willcke vom Schulprojekt "Integer - die ganze Welt".

 Hilfe für Haiti: (v.l.) Ernst Martin Heel (vom Schulträger), Jana Krömer (Abiturientin), Marie Josèe Franz (Koordinatorin), Ulrich Drescher (Schulleiter), Monika Willcke (Integer-Vorsitzende).

Hilfe für Haiti: (v.l.) Ernst Martin Heel (vom Schulträger), Jana Krömer (Abiturientin), Marie Josèe Franz (Koordinatorin), Ulrich Drescher (Schulleiter), Monika Willcke (Integer-Vorsitzende).

Foto: Horst Müller

Der Schulverein wurde nach dem Erdbeben am EKG gegründet, um mit Spendengeldern vor allem Waisenkindern einen Schulbesuch zu ermöglichen. "Geld von Lehrergehältern, Einnahmen vom Sozialtag oder die Kollekte vom Abigottesdienst fließen seitdem in die Vereinskasse. "Wir bezahlen davon die Lehrer an der von uns eingerichteten Schule", sagte Willcke. Die Schule liegt in der Hafenstadt Cap-Haitien an der Nordküste, der zweitgrößten Stadt Haitis. École Notre Dame de la Médaille Miraculeuse ist ihr Name. "Benannt nach einem Heiligensymbol aus der Kirche Notre-Dame", erklärte Marie-José Franz, Koordinatorin des Schulprojektes in Haiti.

Als Botschafterinnen des EKG flogen am Sonntag Jana Krömer und Janina Baum, die beide gerade ihr Abitur bestanden haben, nach Haiti, um sechs Monate mit anderen Schülerbetreuern zu leben. Sie werden den Schulkindern bei den Hausaufgaben helfen. Zuvor hatten die ehemaligen Schülerinnen noch Musikinstrumente und Sportartikel gesammelt. Der volle Container ist bereits vom Hamburger Hafen aus in Richtung Haiti unterwegs. "Genau wissen wir ja noch nicht, was auf uns zukommt", meinte Jana Krömer. "Ich freue mich riesig und bin auch aufgeregt", meinte Janina Baum. Zwölf Klassen mit jeweils 30 Schülern erwarten die beiden Oberkasselerinnen auf Haiti. Ein Luxus, denn Klassen mit 100 Schülern sind in dem vom Erdbeben gebeutelten Land keine Seltenheit. Kreolisch und Französisch ist die Landessprache auf Haiti. Die Schule wird von vielen Waisenkindern besucht, die ihre Eltern bei dem Erdbeben verloren haben.

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