Kleinkunstwettbewerb Vorbereitungen für Prix Pantheon laufen auf Hochtouren

Beuel · Der Aufbau durch den WDR läuft auf Hochtouren. Für den Kleinkunstwettbewerb werden Scheinwerfer installiert, Beamer ausgerichtet, Teppiche und ein Wirrwarr an Kabeln verlegt, damit hinterher alles ins rechte Bild gesetzt werden kann.

Der gesamte Saal des Pantheon steht voll mit Kisten, so als würde der Kleinkunsttempel noch einmal umziehen müssen. Oder jemand anderes einziehen, was wohl eher der Wahrheit entspricht. Für die 24. Ausgabe des Prix Pantheon ist der WDR, der den beliebten und renommierten Kleinkunstwettbewerb produziert und ausstrahlt, wieder einmal mit zahlreichen Mitarbeitern angereist, um die Theaterhalle vorzubereiten.

Zusätzliche Scheinwerfer werden installiert, Beamer ausgerichtet, Teppiche und ein Wirrwarr an Kabeln verlegt, damit hinterher alles ins rechte Bild gesetzt werden kann. Anderthalb Tage wuseln Ton- und Lichttechniker, Bühnenbauer und Aufnahmetechniker vor und hinter den Kulissen und bauen dabei nicht nur zusätzliche Haltepunkte und Gerüste ein, sondern auch kurzerhand ein vollständiges Produktionsstudio.

Was nach viel Stress klingt, ist für die WDR-Techniker im Prinzip Alltag. „Hier läuft doch alles ganz entspannt“, freut sich etwa Michael Herbst, der für die Mobile Produktionseinheit (MPE) verantwortlich ist. „Wir haben genügend Platz, keine Treppen und überschaubare Kabelwege. Da war das alte Pantheon schon eine größere Herausforderung, aber auch die haben wir ja immer gut gemeistert.“

Gerätschaften eines Übertragungswagens

Herbst und sein Team richten sich hinter der Bühne ein und bauen dort all jene Gerätschaften auf, die sonst in einem klassischen Übertragungswagen stehen. „Die MPEs laufen alle unter dem Stichwort 'smarte Produktion'“, sagt er. „Es ist kleiner und günstiger, im Prinzip ein Ü-Wagen im Koffer. Wir brauchen halt nur einen entsprechenden Raum, den längst nicht alle Bühnen zur Verfügung stellen können. Aber die Technik erlaubt uns mittlerweile, vieles effizienter zu gestalten als früher. Prinzipiell könnten wir inzwischen sogar ohne Qualitätsverlust eine Live-Übertragung über das Mobilfunk-Netz machen.“

Damit aber alles auf den Fernsehschirmen gut aussieht, muss noch einiges an Ausrüstung installiert werden. Dabei ist das Pantheon gar nicht mal schlecht ausgerüstet, schwenkbare Leuchtstrahler oder ähnliches besitzt es dennoch nicht. „Die können dem Bild mehr Tiefe geben oder die Bewegungen eines Künstlers verstärken“, erklärt Lichttechniker Claus Balkenaul. „Dafür mussten wir aber sechs zusätzliche Traversen an der Decke befestigen, an denen wir wiederum unsere Strahler aufhängen können. Aber das gehört zum ganz normalen Geschäft.“ Sechs Traversen. Das sollte ja dann reichen. „Na ja“, sagt Balkenaul lachend, ich würde schon gerne noch mehr Licht hängen. Man kann die Sache ja immer noch schöner machen.“

Jeder hat seine Zuständigkeiten

Die Abteilungen des WDR arbeiten konzentriert nebeneinander her, jeder hat seine Zuständigkeiten. Später soll noch der Rundfunk kommen, der dann komplett für den Ton zuständig ist und diesen auch den Fernsehleuten liefert. Derweil krabbeln schon einige Bühnenbauer umher, um den roten Teppich für den Prix Pantheon zu verlegen.

Komplett umgestaltet wird das Pantheon dadurch aber nicht. „Ich finde, dieser Raum hat schon so eine großartige Atmosphäre, die man nutzen sollte“, sagt Szenenbildnerin Anja Dublanka. „Dieser rohe, unfertige Fabrik-Charme passt meiner Meinung nach hervorragend zu dem Konzept des Preises. Hier wird ja auch nichts verschleiert, sondern alles klar benannt. Insofern liebe ich die Möglichkeiten, die wir hier haben.“

Doch nicht nur der WDR ist derzeit im Dauereinsatz, auch das Pantheon-Team rotiert. Die künstlerische Leiterin Martina Steimer übernimmt den Küchendienst, die Haustechniker sind Mädchen für alles und Pressesprecher Harald Kirsch kümmert sich um Gästelisten und andere Anfragen. Und um die Urnen samt Stimmzettel, die für den Wettbewerb unabdingbar sind. „Alles muss ja seine Ordnung haben“, sagt er lachend, bevor er wieder an seinen überfüllten Schreibtisch geht. Für das Team sind diese Tage Stress pur. Und doch zugleich der Höhepunkt des künstlerischen Jahres. Denn am Prix Pantheon führt in der Kleinkunst-Szene einfach kein Weg vorbei.

Was ist der Prix Pantheon?

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