Einsatz in Beuel Bonner Feuerwehr löscht Waldbrand im Ennert

Update | Bonn · Die Feuerwehr wurde Dienstagabend zu einem Waldbrand im Ennert nach Beuel gerufen. Zum Löschen der Glutnester zerlegten die Helfer bodennahes Totholz aufwendig. Trotz mäßiger Temperaturen ist die Waldbrandgefahr hoch.

Im Ennert in Beuel hat es am Dienstag gebrannt.

Im Ennert in Beuel hat es am Dienstag gebrannt.

Foto: Feuerwehr Bonn

Gegen 19 Uhr ging die Meldung am Dienstagabend bei der Feuerwehr Bonn ein: Passanten hatten während eines Spazierganges im Ennert eine Rauchentwicklung bemerkt und daraufhin die 112 gewählt. „Beim Eintreffen fanden die Einsatzkräfte der Feuerwache 2 etwa 300 Meter von einem befestigten Weg entfernt eine brennende Fläche vor“, sagte Frank Frenser, Führungsdienst der Feuerwehr Bonn, auf Anfrage das GA. Aufgrund der Unzugänglichkeit des Geländes sei die Freiwillige Feuerwehr Oberkassel für die Löscharbeiten hinzugezogen worden.

Mit dem neuen Mercedes „Unimog“ verfüge die Freiwillige Feuerwehr über ein spezielles Einsatzfahrzeug mit geländetauglichen Reifen, Allradantrieb und besonders leichten Schläuchen, so Frenser. Durch einen glücklichen Zufall hätten die Helfer den Einsatzort schnell erreicht: „Ganz in der Nähe waren unsere Kameraden bei einem Übungseinsatz beschäftigt und konnten direkt von dort aus zusammen zum Einsatz kommen.“

Obwohl der Brand mit einer Fläche von rund 50 Quadratmetern überschaubar gewesen sei, hätten sich die Löscharbeiten schwierig gestaltet, denn das Feuer habe sich in das viele vorhandene Totholz hineingefressen. „Wir konnten nicht einfach mit Wasser löschen, sondern mussten zuvor das Holz aufwendig mit einer Kettensäge zerlegen. Erst so sind wir an die Glutnester gekommen.“ Mit dem Einsatz von zwei Feuerpatschen, zwei Löschrucksäcken und zwei D-Strahlrohen, die in den Wald geschafft werden mussten, sei das Feuer schließlich unter Kontrolle gebracht worden.

Der Einsatz habe für die 22 eingesetzten Einsatzkräfte rund zwei Stunden gedauert. Die Feuerwache 2 der Berufsfeuerwehr wurde während des Einsatzes von der Löscheinheit Beuel der Freiwilligen Feuerwehr besetzt.

Häufigster Verursacher bleibt der Mensch

Trotz der aktuell wieder gemäßigteren Temperaturen und des ein oder anderen Regenschauers in den vergangenen Tagen sei die Gefahr von Vegetationsbränden weiterhin hoch und nicht zu unterschätzen, warnt die Feuerwehr Bonn. Anders als die starken Waldbrände im Osten Deutschlands sei der Brand im Ennert der Kategorie „Vegetationsbrände“ zuzuschreiben. „Während wir bei uns aktuell nur eine mittlere Gefahr für Waldbrände haben, ist der Graslandfeuerindex recht hoch“, erklärt Frenser. Dieser Index beschreibt die Feuergefährdung von offenem, nicht abgeschattetem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs, das zu nicht weniger gefährlichen Bränden führen könne.

Oftmals bleibe die konkrete Ursache für den Ausbruch des Feuers unklar – so auch im Ennert. „Meist ist es allerdings der Faktor Mensch, der als Brandverursacher angesehen werden kann.“ Offene Feuer, verunglückte Grillversuche oder das unachtsame Wegwerfen von brennenden Zigarettenkippen hat Frenser in seiner jahrelangen Berufserfahrung immer wieder gesehen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Glasflasche oder zerbrochene Glasscherben durch den Einfall der Sonnenstrahlung zu einem Brand führen, ist eher gering“, sagt der Fachmann.

Doch darüber gebe es viele Diskussionen und auch Untersuchungen würden weiterhin dazu laufen. „Nichtsdestotrotz sind wir bei unserer Arbeit immer auf Hinweise angewiesen. Lieber einmal die Feuerwehr zu früh alarmiert als zu spät.“ Meist seien es Spaziergänger, Jogger oder der örtliche Förster, die die Feuerwehr auf Rauchentwicklungen hinweisen würden.

Gut gewappnet für das Festival-Wochenende

Für das „Green Juice Festival“, das in diesen Tagen in der Nähe des Ennerts in Neu-Vilich stattfindet und wo auch viele Camper erwartet werden, sieht sich Frenser gerüstet: „Gemeinsam mit den Veranstaltern haben wir ein gutes Sicherheitskonzept erarbeitet.“ So gebe es einen Sicherheitsdienst auf den Campingplätzen, und auch während der Konzerte sei die Feuerwehr immer anwesend: „Wenn wirklich etwas passiert, sind wir sofort vor Ort.“

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