Jugendhaus der Nommensen-Kirche Was es mit dem Blauen Haus in Pützchen auf sich hat

Pützchen · Die auffälligen Fenster haben dem Blauen Haus in Pützchen seinen Namen gebracht. Vor 25 Jahren wurde der Treffpunkt der Nommensen-Kirchengemeinde eingeweiht. Was sind seine Aufgaben?

Das Blaue Haus in Pützchen hat seinen Namen wegen der markanten Fensterrahmen bekommen.

Das Blaue Haus in Pützchen hat seinen Namen wegen der markanten Fensterrahmen bekommen.

Foto: Meike Böschemeyer

Gleich zwei „kleine Wunder“ waren in den 1990er Jahren nötig, damit das Blaue Haus der Nommensen-Kirche in Pützchen errichtet werden konnte, erzählt Bettina Gummel, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Beuel. Erst nach einer lange strittigen Änderung des bestehenden Bebauungsplans (1. Wunder) sowie eine Teilfinanzierung des Projekts über einen Investitionskostenzuschuss (2. Wunder) habe das Gebäude Am Weidenbach 21 errichtet werden können. „Ohne diese beiden Fügungen wäre das Projekt wahrscheinlich nicht realisiert worden“, sagt Gummel.

Die einprägsamen blauen Fenster haben dem Blauen Haus schnell seinen Namen gegeben. Vor 25 Jahren, beim Erntedankfest 1997, wurde das Gebäude in der Nähe von Pützhens Markt eingeweiht. Nun lädt die Kirchengemeinde am Samstag, 22. Oktober, von 17 bis 22 Uhr zu einer „Geburtstagsfeier“ ein - mit Pizzatruck und alkoholfreien Cocktails.

„Anfangs lagen ganz schön schwere Brocken auf unserem Weg“, sagt Pfarrerin Gummel. Denn es gab viele Vorschläge, für das Areal neben der Industriebahn. Aber irgendwie hat sich die Kirchengemeinde mit ihren Plänen durchgesetzt – „wahrscheinlich, weil damals Wahlen anstanden“, vermutet die Pfarrerin.

Kurz zuvor, am 18. August 1985, wurde in Pützchen der Grundstein für die vierte evangelische Kirche in Beuel gelegt. Mit der Einweihung der Kirche am 7. September 1986 blühte das Gemeindeleben dann auf: Konfirmanden kamen, Chöre gründeten sich, die Senioren bildeten verschiedene Kreise, außerdem wurde Sprachunterricht für Ausländer angeboten. Die Kinder- und Jugendarbeit sowie ein Inklusionsangebot lagen der Gemeinde am Herzen. „Deshalb war eine neue offene Tür für unsere Arbeit so wichtig“, sagt Gummel. Als das Gemeindezentrum an der Kirche bald zu klein wurde, musste ein großzügigere Bau her – das Blaue Haus.

Freizeitangebote für unterschiedliche Altersgruppen

Vor allem der erste Jugendleiter im Blauen Haus, Rainer Kreuz, hatte laut der Pfarrerin großen Anteil daran, dass sich dort ein offener Treffpunkt entwickelt habe. Spiel- und Kochkurse für Kinder, abendliche Treffen für Jugendliche und ein inklusives Freizeitangebot für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gibt es im Jugendhaus.

Wie viele jungen Menschen das Angebot wahrnehmen, schwankt, sagt der aktuelle Jugendleiter Thomas Schaaf: „Dadurch, dass es ein offener Treff ist, gibt es ein Kommen und Gehen.“ Bei den Jugendtreffs, die montags und dienstags ab 18.30 Uhr stattfinden, seien es meist zwischen zehn und 20 Teilnehmer. Ähnlich sei es beim Kindertreff donnerstags zwischen 15 und 19 Uhr. Das kostenlose Programm hängt laut Schaaf sehr davon aber, worauf die Kinder oder Jugendlichen Lust haben.

„Bei den Kindern braucht es noch mehr Programm, bei den Jugendlichen eher einen Raum zur Gestaltung“, sagt der Jugendleiter. So können Jugendliche im Blauen Haus zum Beispiel Billard spielen. Außerdem organisiert das Blaue Haus Projekte wie einen Kurzfilmwettbewerb oder Jugendfreizeiten.

Wenn es nach Bettina Gummel geht, soll es so weitergehen: „Ich wünsche mir, dass das Blaue Haus auch in den nächsten 25 Jahren ein Treffpunkt für alle ist. Und, dass wir für alle ein Angebot schaffen, dass sich weiterentwickelt und an den jeweiligen Bedürfnissen von allen Gemeindemitgliedern orientiert.“

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