Neustart mit neuem Namen "Wir möchten uns auch von Altlasten befreien"

BEUEL · Auf der Außenwand prangt noch der alte Name "All for One Fitness Center". Nachdem es im September und Oktober mehrere Wochen schließen musste, wird das Fitnessstudio an der Pützchens Chaussee am kommenden Sonntag unter dem Namen "Five Star Fitness" wieder eröffnet.

Seit seiner Eröffnung 2012 hatte das Studio wiederholt für Schlagzeilen gesorgt.

Doch mit dem neuen Namen soll nun auch der Ruf aufpoliert werden. "Das Studio hat durch eine neue Raumplanung und mit Bildern an der Wand eine angenehme Atmosphäre bekommen", sagt Studioleiter Max Walter. "Wir möchten uns mit dem Umbau auch von Altlasten befreien", so Walter.

Der 30-Jährige hat im Mai die Leitung des Fitnessstudios übernommen. "Es hat auch ein Teilhaberwechsel stattgefunden." Einer der beiden Geschäftsführer ist allerdings weiterhin im Amt, er führt unter dem Dach von "Five Star Fitness" weitere Studios, unter anderem in Koblenz, Bergisch Gladbach und Berlin. Insofern ändern die Umbaumaßnahmen und der Namenswechsel an den bestehenden Verträgen nichts. Auch die Öffnungszeiten sind gleich geblieben.

Altlasten, damit sind auch die negativen Schlagzeilen gemeint, für die das Studio seit seiner Eröffnung im Oktober 2012 sorgte. Denn für den Betrieb gab es damals, wie berichtet, keine Genehmigung. Nur weil ein stimmiges Brandschutzkonzept vorlag und keine Gefahr im Verzug war, sah die Stadt von einer Stilllegung ab.

Doch die Betreiber führten die geforderten Maßnahmen auch nach mehrfacher Aufforderung und mehreren Gesprächen offenbar nicht durch. Anfang 2014 drohte die Verwaltung mit der Schließung des Fitnesscenters. Bonner mit ausländischen Wurzeln hatten dem Studio 2013 zudem Diskriminierung vorgeworfen. Menschen mit ausländisch klingenden Namen würden nicht aufgenommen, hieß es damals.

Aus anderen Städten gab es ähnliche Berichte. "Zu den Vorwürfen kann ich nichts sagen, weil ich damals noch nicht hier war. Nur so viel: Wir freuen uns über jeden Kunden, egal welcher Herkunft. Wir haben auch Mitarbeiter, die keinen deutschen Pass haben. Nur von Proleten und Bodybuilding distanzieren wir uns, weil sie einfach nicht in unser Konzept passen", sagt Walter. "Der vorherige Teilhaber hat sich offenbar auch nicht immer sehr kooperativ gezeigt." Auch deshalb habe die Stadt wohl auf eine Schließung während der Umbauarbeiten bestanden. "Im laufenden Betrieb wären die Arbeiten aber auch kaum durchzuführen gewesen."

Vier Wochen hatte das Studio im September deswegen vorübergehen geschlossen. Mit den aktuellen Umbaumaßnahme sei auch ein Brandschutz installiert worden, mit dem die Verwaltung zufrieden sei, heißt es nun auf Anfrage beim städtischen Presseamt. Lediglich kleinere Nachbesserungen stünden noch aus.

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