Fehlender Wohnraum im Stadtbezirk Beueler SPD fordert mehr Tempo beim Wohnungsbau

Beuel · Die Entwicklung der großen Wohnbauprojekte in Beuel kommt seit Jahren nicht entscheidend voran. Der SPD reicht es jetzt. Sie fordert eine massive Beschleunigung der Planverfahren für den Stadtbezirk Beuel.

 Der Heckelsbergplatz im Beueler Zentrum soll in Zukunft teilweise mit Wohnungen bebaut werden.

Der Heckelsbergplatz im Beueler Zentrum soll in Zukunft teilweise mit Wohnungen bebaut werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Beueler SPD setzt Rat und Verwaltung unter Druck und fordert mehr Tempo im Wohnungsbau. „In Bonn fehlen nach Expertenschätzungen in den nächsten Jahren ungefähr 20.000 Wohnungen. Die Bonner Ratskoalition hat zur Bekämpfung der Wohnungsnot bisher zwar schon vieles erreicht, trotzdem müssen die Anstrengungen jetzt nochmal gesteigert werden“, erklärt Beuels SPD-Vorsitzender René Pausch.

Deshalb schlägt er und der Parteivorstand eine zusätzliche wohnungsbaupolitische Initiative für den rechtsrheinischen Stadtbezirk vor. Ziel ist es, zusätzliche Flächen zu entwickeln, mehr preisgebundene Wohnungen zu schaffen und bestehende Projekte zu beschleunigen.

Pausch begründet den Vorstoß seiner Partei so: „Angesichts der Wohnungsnot ist jetzt eine zusätzliche Kraftanstrengung aller Beteiligten nötig. Ich erwarte hier auch das Engagement der Oberbürgermeisterin, die die Bekämpfung der Wohnungsnot ja auch zu einer Ihrer Hauptaufgaben gemacht hat.“ Vier konkrete Vorschläge haben die Beueler Sozialdemokraten formuliert:

■ Wohnpark II: Bei der Entwicklung des Wohnparks II in Vilich-Müldorf soll die Stadtverwaltung deutlich mehr Tempo machen. Die Stadt muss nach Ansicht der SPD sofort mit der Vermarktung der Baugrundstücke anfangen. Jüngste Aussagen der Stadt Bonn besagen, dass man mit der Vermarkung so lange warten will, bis eine planerische Lösung für den angrenzenden Kreuzungsbereich B56/Bundesgrenzschutzstrasse/Reinold-Hagen-Straße gefunden worden ist. Politik und Verwaltung sind sich nicht einig in der Frage, ob ein Kreisverkehr oder eine große Kreuzung mit Ampeln die beste Lösung ist. Über die stark befahrene Kreuzung soll auch der Wohnpark II erschlossen werden. „Da ist jetzt eine Entscheidung der Verwaltung notwendig“, sagt SPD-Sprecher Martin Hennicke. Im Wohnpark II sollen mehr als 400 Wohneinheiten entstehen.

■ Heckelsbergplatz: Der große Parkplatz im Beueler Zentrum soll nach dem Willen der SPD zu einem Quartier mit maßvoller und bezahlbarer Wohnbebauung entwickelt werden. Außerdem soll durch eine ökologische Aufwertung der Fläche ein neues attraktives Wohnviertel entstehen. Der heutige Zustand sei dafür verantwortlich, dass der Heckelsbergplatz stadtweit als eine enorme Hitzeinsel eingestuft werde.

■ Mendener Weg: Die ehemalige Friedhofserweiterungsfläche am Mendener Weg in Vilich-Müldorf soll zeitnah mit gefördertem Wohnraum bebaut werden. Hierzu fordert die SPD eine schnelle Entscheidung ein. Allerdings ist sich die aus Grünen, SPD und Linken bestehende Koalition in Beuel in dieser Frage noch nicht einig. Ebenso gibt es noch Gesprächsbedarf zwischen der Bonner Ratskoalition und den Beueler Kollegen. Die Beueler Grünen können sich zum Beispiel auch eine Nutzung der Fläche durch die Jugendfarm vorstellen.

■ Wingertshöfe: Der private Investor, der das Grundstück in Ramersdorf an der Einmündung Königswinterer Straße/Rastenweg bebauen will, hat das Wohnbauprojekt wegen der aktuellen Bauzinsentwicklung erst einmal für gut zwei Jahre zurückgestellt. Das will die SPD so nicht akzeptieren. „Auch private Investoren müssen schneller werden: Es ist nicht einzusehen, dass der Investor bei der Baufläche Königswinterer Straße/Rastenweg („Wingertshöfe“) seine Aktivitäten einfach einstellt, bis die Zinsen irgendwann wieder sinken. Hier muss die Stadt prüfen, ob das novellierte Baugesetzbuch ein Baugebot für den Investor ermöglicht“, erklärt die SPD über ihren Pressesprecher.

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