Mühlentag in Beuel Zu Besuch bei der historische Wassermühle in Holzlar

Holzlar · Die einzige noch funktionstüchtige Mühle in Bonn steht in Holzlar. Pfingstmontag konnte sie besichtigt werden.

 Gaby Zimmermann gewährt Einblicke in das Innere der Mühle.

Gaby Zimmermann gewährt Einblicke in das Innere der Mühle.

Foto: Flick

Die Mühle hat einen Durchmesser von fünf Metern und ist zwei Tonnen schwer und konnte Pfingstmontag, am Deutschen Mühlentag, besichtigt werden. Der Verein Holzlarer Mühle gewährte interessierten Besuchern Einblicke in die Funktionsweise der historischen Wassermühle. Insbesondere Familien mit Kleinkindern lockte das frühindustrielle Kulturdenkmal.

Christiane und Matthias Schulenburg waren mit Sohn Justus aus Beuel gekommen. Für den Dreijährigen ist die Holzlarer Mühle das erste Mühlrad, das er zu sehen bekommt. Seine Eltern hatten ihm erst kürzlich ein Buch über Mühlen geschenkt, das Justus mit großer Neugier verschlungen hatte. „Wir mussten ihm jeden Abend daraus vorlesen. Jetzt wollen wir ihm zeigen, wie sich ein Mühlrad dreht“, sagt Matthias Schulenburg, der selbst von der Mühle fasziniert ist: „Es ist beeindruckend, was man früher aus der Kraft der Natur für sein Handwerk nutzen konnte.“

Während die Familie vor der mitten im Wohngebiet idyllisch gelegenen Wassermühle steht, knarzt diese so stark, dass Gaby Zimmermann lauter sprechen muss, damit alle Besucher sie gut verstehen können. Den ganzen Tag über hatte die Vorsitzende des Vereins Holzlarer Mühle Führungen angeboten und die Besucher über die Geschichte und Funktionsweise der Mühle informiert. Neben dem funktionstüchtigen Mühlrad, das sich heute nur noch zur testweisen Nutzung oder an Besichtigungstagen dreht, bekamen die Besucher auch das Mahlwerk und die Haferflockenquetsche im Inneren der Mühle zu sehen.

Mühle war bis in die 1960er Jahre in Betrieb

Nachdem im 16. Jahrhundert an selber Stelle schon einmal eine Wassermühle existierte, wurde die Anlage, wie man sie heute kennt, in den Jahren 1820 bis 1822 gebaut. Bis in die 1960er Jahre war die Wassermühle in Betrieb. „Zum Schluss wurde sie mit einem Elektromotor betrieben, da alles andere nicht mehr rentabel war“, berichtet Zimmermann. 1988 wurde die Holzlarer Mühle unter Denkmalschutz gestellt. Ein Jahr später gründete sich der Verein Holzlarer Mühle mit dem Ziel, die Mühle und das Bewusstsein für das Bauwerk zu erhalten.

Auch wenn die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren höher waren, zeigte sich der Verein froh, dass der Mühlentag dieses Jahr zwar gut besucht, aber nicht überlaufen war: „Wir haben derzeit personelle Probleme und müssen den heutigen Mühlentag mit fünf Personen stemmen“, berichtet Zimmermann. Daher erhofft sich der Verein für die Zukunft die Unterstützung durch neue ehrenamtliche Helfer. Auch geschichtlich interessierte Personen sind erwünscht: „Wir würden gerne die Historik der Mühle mehr erforschen“, sagt Zimmermann.

Infos und Kontakt unter www.holzlarer-muehle.de

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