Betreiber gesucht Zukunft des Pfarrheims in Pützchen ist ungewiss

Pützchen · Der Trägerverein des Pfarrheims in Pützchen will die Zukunft des Kulturzentrums sichern. Nun wird überlegt, ob man einen Generalmieter engagieren soll.

 Ungewisse Zukunft für das Pfarrheim in Pützchen.

Ungewisse Zukunft für das Pfarrheim in Pützchen.

Foto: Rainer Schmidt

Wie schwer es heutzutage ist, Bürger für ein Ehrenamt zu motivieren, das musste in diesen Tagen der Trägerverein des Pfarrzentrums in Pützchen erfahren. Seit Wochen ist bekannt, dass sowohl die Hausmeisterin Ende März 2019 aufhören wird, als auch dass Adi Brodesser, zehn Jahre Geschäftsführer des Trägervereins, kürzer treten möchte. Im Pfarrbrief und mit bewährter Mund-zu-Mund-Propaganda bietet der Vorstand beide Stellen wie Sauerbier an. „Die Bewerber stehen Schlange“, sagt Willi Härling, der zweite Vorsitzende des Vereins und gleichzeitig Vorsitzender des Fördervereins Pfarrzentrum, ironisch.

Weil also Entscheidungen anstehen, die für das Pfarrzentrum, und damit auch für dessen Nutzer, äußerst wichtig sind, hatte der Vorstand beschlossen, zu einer öffentlichen Versammlung einzuladen. „Ziel ist es“, sagte Willi Wester, Vorsitzender des Trägervereins, „gemeinsam zu erarbeiten, wie die Führung und die Aufsicht im Haus zukünftig auf ehrenamtlicher Basis geregelt werden kann“.

Mitglieder des 2007 gegründeten Trägervereins sind Pfarrausschuss, Kirchenvorstand, Schützenbruderschaft, die katholische Frauengemeinschaft, die katholische Jugend, die Chöre und der Förderverein. Doch insgesamt waren lediglich 30 Besucher zu dieser Informationsveranstaltung gekommen. Die Hauptaufgabe des Geschäftsführers ist es, das Pfarrheim zu vermieten. „An 49 von 52 Wochenenden in diesem Jahr haben wir Veranstaltungen im Pfarrheim“, so Brodesser. Dazu wird es noch nahezu an jedem Werktag von den Mitgliedsvereinen genutzt. Diese Einnahmen und die Zuschüsse des Fördervereins, das ist es, was das Pfarrheim finanziell trägt.

Die Schwierigkeit ist, Ersatz für Adi Brodesser zu finden. „Wir überlegen“, so stellte Wester einen Plan vor, „einen Generalmieter zu suchen, der alles durchführt und für die benötigten Einnahmen sorgt. Am besten aus der örtlichen Gastronomie“. Doch dies wollte der Vorstand nicht einfach Kraft seines Amtes entscheiden. Vor einer Entscheidung möchte man die Stimmen der Mitglieder hören. Wenn da nichts komme, kein ehrenamtlicher Geschäftsführer und kein Generalmieter, müsse der Vorstand im schlimmsten Falle zurücktreten und das Pfarrheim an die kirchliche Verwaltung zurückgeben. Was das nicht nur für Pützchen bedeute, könne man sich leicht ausmalen. Die freiwerdende Wohnung der Hausmeisterin könne man doch gewerblich vermieten, regte ein Besucher an, das sorge für neue Einnahmen. Diese Anregung, versprach Wester, wolle man gerne aufnehmen und eine notwendige Nutzungsänderung prüfen.

Doch mit der Geschäftsführung, egal ob durch einen Geschäftsführer oder mit einem Generalmieter, kam die Versammlung nicht weiter. Man wolle dieses Thema in den Vereinen noch mal besprechen, lautete der Wunsch. Dem gab der Vorstand statt. „Aber die Deadline ist Ende Januar und länger können wir nicht warten“, sagte Brodesser. Und Härling resümierte: „Es ist jahrelang einfach zu gut und zu glatt gelaufen.“

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