St. Augustiner Straße Zustellerin in Bonn-Beuel wirft mit Paketen

Bonn · Ein Mann in Bonn-Beuel hat beobachtet, wie eine Zustellerin der DHL Pakete nicht in ihr Fahrzeug legte, sondern in hohem Bogen warf. Er filmte den Vorgang und stellte das Video bei Facebook online. DHL geht dem Fall nach.

 Die Paketzustellerinnen und Paketzusteller haben während der Coronakrise viel zu tun. Einige nehmen es dabei mit den Regeln nicht ganz so genau.

Die Paketzustellerinnen und Paketzusteller haben während der Coronakrise viel zu tun. Einige nehmen es dabei mit den Regeln nicht ganz so genau.

Foto: Oliver Berg/picture alliance/dpa

Es ist ein typisches Bild, wie es sich täglich an Tausenden Packstationen von DHL und Deutsche Post bietet: Ein Paketfahrzeug steht vor der Station und die Zustellerin oder der Zusteller sortiert die Pakete in die einzelnen Fächer der Station ein, damit die Empfänger ihre Sendungen später abholen können.

So war es auch am Samstag gegen 10.30 Uhr an der Packstation 112 an der St. Augustiner Straße in Beuel. Dort, neben der Esso-Tankstelle, parkte eine Zustellerin ihr Fahrzeug um Pakete einzusortieren – allerdings auf eine Art und Weise, die viele Menschen verärgert hat. Durch die Türe ihres Wagens warf sie die Pakete und Sendungen in einem hohen Bogen in Richtung Packstation – dort landeten sie hart auf dem Boden, flogen umher. Zerbrechliche Sendungen hätten durchaus kaputt gehen können. Mehrere Pakete waren zuvor bereits an der Seite gestapelt worden.

Ein Beueler beobachtete die Situation, filmte sie mit seinem Smartphone und stellte den Videoclip bei Facebook online. „Da wundert man sich, warum so viele Sendungen beschädigt sind“, schrieb er dazu. Er hätte auch die Zustellerin auf ihren Umgang mit den Paketen angesprochen, hätte dabei allerdings als Antwort bekommen, dass er sich „um seinen eigenen Scheiss“ kümmern solle.

Das Video ging schnell viral und fand auch seinen Weg in die Facebook-Gruppe „Du kommst aus Bonn, wenn...“. Es wurde unzählige Male kommentiert, geteilt und verzeichnete mehrere Tausend Aufrufe. In den Kommentaren berichteten einige User von ähnlichen Erfahrungen und baten den Videoersteller darum, seine Beobachtung der Deutschen Post mitzuteilen. Nur so könnte sich etwas ändern, waren viele der Meinung. Einer schrieb: „Darum ist mein Paket heute leider nicht zugestellt worden“, eine andere Nutzerin schreibt „Das gibt es doch nicht, unmöglich!“. Eine andere Userin berichtet von der rasanten Fahrweise eines Zustellers. Ein Facebook-Nutzer kommentierte das Video mit ein wenig Verständnis. Er habe einen Bekannten, der bei einem Zustelldienst arbeite und der habe berichtet, dass während der Corona-Epidemie besonders viel los sei. „Natürlich entschuldigt das nicht das Verhalten“, schrieb der Nutzer auf die Zustellerin bezogen.

Das Video wurde gelöscht

Auf eine GA-Anfrage meldete sich der Facebook-Nutzer, der die Situation an der Packstation 112 filmte, nicht zurück, zwischenzeitlich wurde das Video auch gelöscht oder nur noch für einen bestimmten Freundeskreis des Erstellers zugänglich gemacht, sodass es nicht mehr öffentlich angesehen werden kann.

„Das Video zeigt einen unsachgemäßen Umgang mit Paketen. Wir bedauern diesen Umgang mit uns anvertrauten Sendungen, denn dies entspricht weder unseren Qualitätsvorgaben für die Paketzustellung noch unseren eigenen Ansprüchen“, sagte Achim Gahr, Sprecher der Deutsche Post DHL Group, dem GA auf Anfrage.

Das Unternehmen sei dabei, dem Fall intern nachzugehen und „im Gespräch mit unserer Mitarbeiterin“. „Sollten Inhalte beschädigt worden sein, bitten wir die Empfänger, den Schaden unmittelbar in der nächsten Postfiliale dokumentieren zu lassen“, so Gahr. Dass das Video für Furore im Internet sorgt, kann er sehr gut nachvollziehen, denn schließlich könnten die Kunden erwarten, dass mit ihrem Eigentum ordentlich umgegangen werde.

Grundsätzlich hafte das Unternehmen dem Absender gegenüber bei Verlust oder Beschädigung bis zu einem Schaden von 500 Euro. Bislang würde DHL Paket dazu aber noch keine Beschwerden vorliegen.

Auch wenn es nicht viele Profiteure der Coronakrise gibt, so zählt die Deutsche Post DHL zu ihnen. Denn der Online-Handel floriert derzeit. Laut der Deutschen Post seien die Paketzahlen derart rasant angestiegen, wie es sonst nur in der Vorweihnachtszeit der Fall ist. Während bei anderen Unternehmen die Arbeit immer weniger wurde, ist sie bei der Post immer mehr geworden.

Von dem Erfolg sollen nun auch die Mitarbeiter etwas haben: Post-Chef Frank Appel kündigte Anfang Juli an, dass mehr als 500 000 Mitarbeiter weltweit einen Bonus in Höhe von 300 Euro bekommen sollen.

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