Oberkasseler Wassersportverein Zwiebelkuchen für die Clubkasse

Oberkassel · Dass es den ortsansässigen Vereinen finanziell nicht gut geht, ist kein Geheimnis. Der Stadt fehlen oftmals die Gelder für die Förderung dieser Organisationen. Darunter leidet auch der Oberkasseler Wassersportverein mit seinen 200 Mitgliedern.

 Zehn Bleche Zwiebelkuchen haben die Vereinsmitglieder gebacken. Der Erlös kommt der Jugendarbeit zugute.

Zehn Bleche Zwiebelkuchen haben die Vereinsmitglieder gebacken. Der Erlös kommt der Jugendarbeit zugute.

Foto: Lorraine Dindas

Um etwas Geld in die Vereinskasse zu spülen, gibt es auch in diesem Jahr wieder die Lukullischen Donnerstage. Die drei Abende finden im Otto-Kranz-Haus statt, der erste wurde bereits am Donnerstag mit dem traditionellen Zwiebelkuchenessen veranstaltet. „Unsere Vereinsfrauen haben zehn Bleche Kuchen gebacken, jeder hat sein eigenes Rezept. Mit dem Erlös wollen wir vor allem die Jugendarbeit unterstützen“, erklärte Vorsitzender Fritz Pacht.

Etwa 30 Leute probierten in geselliger Runde die herzhaften Gebäcke. Bedient wurden sie unter anderem von den jüngsten Mitgliedern. „Mit den Jahren sind Zuschüsse von der Stadt Bonn für unseren Verein immer weniger geworden. Heute wird nur noch selten etwas gefördert.“ Mit einem Jahreshaushalt von 30.000 Euro, finanziert durch die Mitgliedsbeiträge und die Vermietung des 160 Quadratmeter großen Saals des Bootshauses für Feiern, ist nicht immer alles möglich. Der Saal ist in den nächsten Monaten bereits ausgebucht.

„Das Geld fließt hauptsächlich in die Instandhaltung unseres Hauses. In diesem Jahr mussten wir den ganzen Eingangsbereich erneuern, das hat uns schon etwa 25.000 Euro gekostet“, so Pacht. Aber auch die Ausstattung der Sportler sowie der Vereinsbus müssen damit unterhalten werden. „Wir versuchen für solche große Erneuerungen immer eine Rücklage zu schaffen.“ 1978 wurde das Richtfest des aktuellen Otto-Kranz-Hauses gefeiert.

„Damals haben wir noch Zuschüsse von der Stadt und zinslose Kredite bekommen.“ Dass die Ressourcen der Stadt für die Vereinspflege knapp sind, kann Pacht verstehen. „Leider wird aber meiner Meinung nach an einigen unnötigen Stellen im Kulturbereich zu viel investiert.“ Tobias Trzoska ist für den Verein im letzten Jahr bei der Weltmeisterschaft gestartet. „Sein Boot hat uns 5.000 Euro gekostet. Die Stadt konnte uns leider nichts dazugeben.“

Der Wildwassersport zählt eher zu den Randsportarten. Auch Sponsoren gibt es wenige. „Wenn wir früher mit den Jugendlichen zur Deutschen Meisterschaft gefahren sind, bekamen wir pro Person von der Stadt einen Zuschuss von etwa 30 Euro. Jetzt sind es, wenn überhaupt, nur noch fünf Euro“, so Vorsitzender Pacht. Nachwuchsprobleme hat der Verein jedoch nicht. Etwa 20 Kinder kommen pro Jahr, um die Sportart im Verein zu testen. Durch ihre Schwester kam die 14-jährige Nina zum Verein. „Es ist spannend, ständig neue Flüsse und ihre verschiedenen Hindernisse zu entdecken.“ Es gar nicht abwarten, in den Verein einzutreten, konnte der 15-jährige Tobias. „Ab zehn Jahren darf man Mitglied werden. Ich habe lange darauf gewartet.“

Alle Übungsleiter arbeiten ehrenamtlich. Eine Aufwandsentschädigung ist nicht möglich. Fritz Pacht würde sich für die Zukunft wünschen, dass die Stadt wieder etwas mehr Geld in die Hand nehmen würde, um die Bonner Vereine zu unterstützen. „Wenn wir unser Bootshaus nicht hätten, könnten wir uns so vieles nicht leisten.“

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