Sanierungsarbeiten Bezirksregierung hat Brandschutz der Oper Bonn im Blick

Bonn · Die Stadtverwaltung muss regelmäßig über behobene Mängel berichten. Doch im SGB fehlt Personal für Bauunterhaltung des Gebäudes.

Die Bezirksregierung Köln behält die gravierenden Brandschutzmängel im Opernhaus im Blick. Es bestehe aber keine „akute Gefahr, die eine sofortige Nutzungsuntersagung“ erfordern würde, erklärte Behördensprecherin Vanessa Nolte. Darin seien sich auf Stadtebene die Untere Bauaufsicht und die örtliche Brandschutzdienststelle sowie in der Bezirksregierung die Obere Bauaufsichtsbehörde und die Obere Brandschutzdienststelle einig.

Erforderlich seien aber weitere bauliche Brandschutzmaßnahmen. Diese setze die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Tüv nach und nach um. Sprecherin Nolte: „Die Bezirksregierung lässt sich regelmäßig über den Fortgang unterrichten.“ Die Ratsfraktion der Sozialliberalen hatte die Behörde eingeschaltet, nachdem im vorigen Jahr das Ausmaß der Brandschutzprobleme bekannt geworden war. Dazu gehörten Teppiche und Wandverkleidungen, die nicht feuerfest waren. Brandschutztüren in den Treppenhäusern, die als Fluchtweg dienen, waren zudem nicht rauchdicht.

In den Haupttreppenhäusern sind inzwischen die aus Holz bestehenden Wandverkleidungen und Bodenbeläge entfernt worden. Der Vorentwurf des neuen Brandschutzkonzeptes sei mit den Ordnungsbehörden abgestimmt, so das städtische Presseamt. Mit Stand März war bereits eine erste Brandschutztür ausgewechselt. Der weitere Austausch werde „sukzessive realisiert“.

Ein personeller Kraftakt

Die Umsetzung bedeutet für das Städtische Gebäudemanagement Bonn (SGB) offenbar einen personellen Kraftakt. Zwar hat der Rat schon im Juli 2017 vier SGB-Planstellen für die Bauunterhaltung des sanierungsbedürftigen Opernhauses beschlossen. Doch die Stadt tut sich schwer, dafür auch Fachpersonal zu finden – bisher konnte erst eine Stelle besetzt werden, wie aus einer Mitteilungsvorlage der Verwaltung hervorgeht. Die SGB-Leitung hat deshalb zwei andere Mitarbeiter jeweils halbtags für die Oper abgeordnet – „unter Zurückstellung anderer städtischer Bauvorhaben“.

Der Bürger Bund Bonn (BBB) reagierte unterdessen auf die Untersuchung des Fachbüros Actori zu den Theaterkosten. Deren Fazit, wie berichtet: Ohne Qualitätsverlust lasse sich bei Oper und Schauspiel kaum noch etwas sparen. „Wir fordern seit Jahren einen höheren Sparbeitrag auch im Schauspiel- und Opernbetrieb“, kritisierte Johannes Schott. „Doch für die notwendigen schmerzhaften Einschnitte fehlt den Verantwortlichen in der Koalition aus CDU, FDP und Grünen der Mut.“ Damit werde der für 2021 vorgeschriebene Ausgleich des Bonner Haushalts gefährdet.

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