Kassierer mit Waffe in Bonn bedroht Polizei nimmt Tatverdächtige nach Überfall auf Aral-Tankstelle fest

Bad Godesberg · Zwei bewaffnete Männer hatten am Mittwochabend die Aral-Tankstelle in Bad Godesberg überfallen. Über das erbeutete Bargeld konnten sich die Tatverdächtigen jedoch nur für kurze Zeit freuen.

 Zwei bewaffnete Männer überfielen diese Aral-Tankstelle in Bad Godesberg.

Zwei bewaffnete Männer überfielen diese Aral-Tankstelle in Bad Godesberg.

Foto: Axel Vogel

Nur kurz dürften sich zwei Räuber am Mittwochabend über ihre Beute aus einem Tankstellenüberfall gefreut haben. Denn wie Michael Beyer, Sprecher der Bonner Polizei, am Donnerstagmorgen auf Anfrage mitteilte, waren die zwei mutmaßlichen Täter noch am Abend aufgespürt und festgenommen worden.

Es war stürmisch und dunkel draußen, als zwei junge Männer am Tattag gegen 18.40 Uhr den Verkaufsraum der Aral-Tankstelle an der Friesdorfer Straße betraten. Sogleich bedrohten sie den Kassierer mit einer Waffe und forderten diesen auf, ihnen Geld aus der Kasse zu geben. „Der Mitarbeiter händigte daraufhin mehrere Hundert Euro aus dem Kassenbereich aus“, heißt es in der Polizeimitteilung. Nach Zigaretten stand ihnen ebenfalls der Sinn, weshalb sie diese einsteckten. Mit Geld und Tabakwaren flüchteten die Räuber dann zu Fuß in Richtung Friesdorf.

Tatverdächtige wurden in der Nähe der Tankstelle aufgefunden

„Die sofort eingeleiteten Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen führten dann kurze Zeit später zur Feststellung zweier Tatverdächtiger in Tatortnähe“, so die Polizei. Die Verdächtigen im Alter von 16 und 18 Jahren wurden vorläufig festgenommen und ins Polizeipräsidium gebracht. Zu Hilfe kam den Beamten auch, dass die Videoüberwachung anscheinend brauchbare Bilder geliefert hatte. Denn nach einer ersten Auswertung hätten eben jene Bilder zur Täterbeschreibung gepasst. Und diese wohl wiederum zu den gestellten jungen Männern.

Das für Raubstraftaten zuständige Kriminalkommissariat 32 der Bonner Polizei hatte danach die weitergehenden Ermittlungen übernommen. Nach seiner Vernehmung und einer erkennungsdienstlichen Behandlung wurde der 16-Jährige am Donnerstag wieder auf freien Fuß gesetzt. Weniger glimpflich, da polizeibekannt, kam dagegen der 18-Jährige davon. Er wurde auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt. Auf Nachfrage teilte Sprecher Beyer mit, der 18-Jährige sei „auf dem Gebiet der Gewaltkriminalität“ vorbelastet. Dazu zählen neben vielen anderem auch Raubdelikte.

Noch während die Polizei nach den Tätern gefahndet hatte, hatte sich in unterschiedlichen Facebook-Gruppen die Nachricht vom Überfall herumgesprochen. Und man gab später Entwarnung, dass die Täter gefasst worden seien. Ob sich der Kassierer schon von dem Schock erholt hat, ist unklar. Der Betreiber der Tankstelle war für eine Auskunft nicht zu erreichen.

2017 hatte es auf demselben Gelände einen kuriosen Zwischenfall gegeben. Ein Mann hatte ein brennendes Feuerzeug an den Hahn einer Zapfsäule gehalten.  Nachdem der Zapfhahn kein Feuer gefangen hatte, hatte der Mann ihn abgelegt und war mit vier Bekannten in den Nachtbus eingestiegen. An der zum Tatzeitpunkt geschlossenen Tankstelle drohte laut Experten keine Gefahr: Schon deshalb, da die Pumpen zwischen unterirdischem Benzinlager und Zapfsäule ausgeschaltet waren.

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