"Blitz-Marathon": Gerast, geblitzt, gebüßt

BONN/DÜSSELDORF · In Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gingen der Polizei beim "Blitz-Marathon" 219 Raser ins Netz

250 Fahrer waren so schnell, dass ihnen ein Fahrverbot droht; acht von ihnen mussten den Führerschein an Ort und Stelle abgeben; 31 Autofahrer waren alkoholisiert oder standen unter Drogeneinfluss; 307 hatten sich nicht angegurtet: Das ist die landesweite Bilanz des "Blitz-Marathons" bis Samstagmorgen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) zeigte sich zufrieden - und will den Feldzug gegen Raser wiederholen.

"Ziel unserer Aktion sind nicht mehr Knöllchen, sondern weniger Verkehrstote", hatte Jäger wiederholt betont. Die Botschaft sei deutlich geworden, zeigte er sich am Samstag überzeugt. "Die Autofahrer sind verantwortungsbewusster gefahren. Mit der Aktion ist es gelungen, vielen Menschen ins Bewusstsein zu rufen, wie gefährlich zu schnelles Fahren ist."

Den Vogel abgeschossen hatte ein Verkehrssünder auf einer Bundesstraße im Kreis Gütersloh. Er war mit 148 Stundenkilometern mehr als doppelt so schnell unterwegs als die erlaubten 70. Die Folge: ein Bußgeld von mindestens 600 Euro verbunden mit einem dreimonatigen Fahrverbot und vier Punkten.

Fast 3000 Polizisten waren in NRW im Einsatz. An 1400 Messstellen im Land setzten sie 120 Radar- und 670 Lasergeräte ein. Eine positive Bilanz zog die Polizei in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. "Die meisten Autofahrer sind im Kontrollzeitraum langsamer und disziplinierter gefahren", sagte der Bonner Einsatzleiter, Polizeioberrat Jürgen Marten. Manche Fahrer seien allerdings "auf unfallträchtigen Straßen zu schnell unterwegs gewesen", so Marten weiter. "Die Aktion hat somit ihr Ziel erreicht, mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu erzeugen", sagte auch Renate Braun, Sprecherin der Kreispolizeibehörde Siegburg. Gleichwohl waren den Beamten an den Messstellen in Bonn und dem Kreis immer noch 219 Raser ins Netz gegangen.

167 Geschwindigkeitsverstöße

Allein 167 Geschwindigkeitsverstöße hatte Einsatzleiter Marten für das Gebiet, das die Bonner Polizei betreut, bis zum Ende der Aktion registriert. Mehr als 50 Polizisten waren mit Messstellen zwischen Bornheim-Sechtem und Bad Honnef-Rottbitze, Swittal und Königswinter-Oberpleis postiert.

Trotz der groß angekündigten Kontrollen waren aus Sicht der Polizei immer noch eine ganze Reihe von Autofahrern zu schnell unterwegs, vor allem auf berüchtigten Unfallstrecken: so im Schmelztal bei Bad Honnef, der Landstraße 163 bei Swisttal-Morenhoven, dem Konrad-Adenauer-Damm in Bonn-Duisdorf und der Mainzer Straße in Bonn-Mehlem.

Polizeioberrat Marten glaubt, dass Botschaften wie "zu schnelles Fahren ist der Killer Nummer 1" in den Köpfen vieler Autofahrer angekommen sind. Da man aber weiterhin schwere Unfälle verhindern wolle, kündigte der Einsatzleiter weitere Tempokontrollen für die nächsten Tage an: so am Montag an der Gotenstraße in Bonn-Bad Godesberg, der Löwenburgstraße in Bonn-Niederholtorf, an der B56 in Swisttal-Ludendorf und an der Schubertstraße in Bornheim.

Am Dienstag geht es an der Königswinterer Straße in Königswinter-Oberpleis, der Gartenstraße in Bonn-Beuel, der Rottbitzer Straße in Bad Honnef-Rottbitze und der Justus-von-Liebig-Straße in Bonn weiter. Am Mittwoch wird Auf dem Steinbüchel in Meckenheim, in Bonn an der Sternenburgstraße sowie der L268 in Königswinter-Oberpleis und an der Siegburger Straße in Königswinter-Uthweiler kontrolliert.

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