Willkommens-Paket Bonn begrüßt Neubürger mit Klima-Tipps

BONN · Ein Umzug in eine neue Stadt ist immer eine Gelegenheit, alte Gewohnheiten zu durchbrechen. Mit dem Projekt "Neustart für das Klima" wollen die Stadt Bonn und die Verbraucherzentrale NRW diese Chance nutzen, Neubürgern zu helfen, ihren Alltag im neuen Umfeld möglichst klimafreundlich zu gestalten.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (3.v.r.) überreicht den Neubürgerinnen eine Umzugskiste mit Gemüse, einer ausschaltbaren Steckdosenleiste und einem Tagesticket für Bus und Bahn.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (3.v.r.) überreicht den Neubürgerinnen eine Umzugskiste mit Gemüse, einer ausschaltbaren Steckdosenleiste und einem Tagesticket für Bus und Bahn.

Foto: Barbara Frommann

Am Mittwoch stellten Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Ulrike Schell von der Verbraucherzentrale NRW die Aktion im Alten Rathaus vor. Bei dieser Gelegenheit hieß der OB die drei Neubürgerinnen Lydia Balz, Katharina Maaser und Kathrin Gerwarth mit einer Umzugskiste voller Präsente willkommen.

Bonn ist neben Dillingen an der Saar, Hamburg, Halle an der Saale und Kassel eine von sechs ausgewählten Modellkommunen, in der "Neustart für das Klima" angeboten wird. Finanziert wird das Projekt bis März 2015 vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Die Mittel stammen aus Erlösen des Emissionshandels.

Das erste Gemüse des Jahres aus der Region, eine ausschaltbare Steckdosenleiste, Energiesparlampen und ein Tagesticket, um den öffentlichen Nahverkehr der Stadt kennenzulernen - das fanden die Neubürgerinnen in ihren Willkommensgeschenk, das eine kleine Starthilfe für einen klimafreundlichen Alltag in Bonn sein soll.

"Die Umzugssituation ist durchaus ambivalent", erklärte Michael Bilharz vom Umweltbundesamt der das Projekt wissenschaftlich begleitet und auswertet. "Einerseits ist ein Umzug ein interessantes Zeitfenster, neue Alltagsstrukturen zu erlernen, andererseits sind viele Menschen dabei so im Stress, dass sie in alte Routinen flüchten."

Das Projekt solle Neubürger in Fragen des Energieverbrauchs, der Ernährung und der Mobilität beraten, um die private Klimabilanz zu verbessern und damit auch Geld zu sparen, sagte Ulrike Schell. "Wir haben eine Stadt gesucht, die ambitioniert und offen für neue Klimaschutzprojekte ist", so Schell. Bonn sei ideal gewesen.

"Ich finde die Idee sehr gut", sagte zum Beispiel die Neubürgerin Lydia Balz, die gerade im Umzug aus Witten nach Bonn steckt. "Klar, ich mache schon einiges, um weniger Energie zu verbrauchen. Ich bin gespannt, was ich dazulernen kann."

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