Brief an Bonner OB Katja Dörner Anwohner fordert Lkw-Fahrverbot auf der Dottendorfer Straße

Dottendorf · Karl-Heinz Speidel hat sich schon an drei Bonner Oberbürgermeister gewandt. Er sagt, Lkw und Busse auf der Dottendorfer Straße seien eine Gefahr für Fußgänger. Die Bonner Stadtverwaltung ist anderer Ansicht.

 Autos sind in Ordnung, doch schwere Lkw sollten laut Karl-Heinz Speidel nicht durch die Dottendorfer Straße fahren dürfen.

Autos sind in Ordnung, doch schwere Lkw sollten laut Karl-Heinz Speidel nicht durch die Dottendorfer Straße fahren dürfen.

Foto: Benjamin Westhoff

Karl-Heinz Speidel hat sein Anliegen schon bei drei Bonner Oberbürgermeistern vorgetragen. Die erste war Barbara Dieckmann, die das Amt bis 2009 innehatte. Speidel stört sich an den Autos, Lastern und Bussen, die durch die Dottendorfer Straße fahren, wo er wohnt. Zuletzt hat er deswegen einen Brief an OB Katja Dörner geschrieben.

Darin erläutert Speidel, es gehe ihm um ein „Fahrverbot für schwere Lkw, die zu erheblichen Gefahren in dem Straßenabschnitt zwischen Quirinusplatz und Ortszentrum führen“. Besonders Fußgänger und Kinder aus den Kitas und der Montessori Schule in der Nähe seien betroffen.

Die 40-Tonner würden zudem dafür sorgen, dass es durch Erschütterungen zu Rissen in den Wänden der Häuser entlang der Straße gekommen ist. Dass so etwas passieren kann, bestätigt die Bausachverständige Ana-Maria Vorwald am Telefon. „Es müssen dann aber schon schwere Lkw sein, bei 7,5 Tonnern passiert das eher nicht“, sagt sie. Damit Schäden entstehen, müsse zudem das Verkehrsaufkommen relativ hoch sein.

Dottendorfer Straße in Bonn: Anwohner fordert Fahrverbot oder Umleitung

Speidel hat auch eine Alternative zum Fahrverbot: Er regt an, die Lkw durch die Urstadtstraße zu leiten, die in einigen hundert Metern Entfernung fast parallel zur Dottendorfer Straße verläuft. Die Straße sei viel breiter und die Wohnhäuser dort lägen weiter von der Straße entfernt. Das Presseamt teilt dazu mit, der Verkehr verteile sich gleichmäßig auf diese Straßen. Weiter heißt es: „Eine vorrangige Lenkung des Lkw-Verkehrs durch die Urstadtstraße würde diese ausgewogene Verteilung einseitig zu Lasten der Anwohnenden in diesem Bereich verschlechtern. Das Problem würde somit nicht behoben, sondern lediglich verschoben werden. Weiterhin kann ein Lkw-Verbot aufgrund des Lieferverkehrs nicht in Betracht kommen.“

Die Lastwagen sind aber nicht das einzige, das Speidel aufbringt. „Die ganze Situation ist schrecklich“, sagt er am Telefon. Er stört sich auch an den Bussen, die ständig durch die Straße fahren. Es seien keine Linienbusse, sondern Dienstfahrten. Das kann ein Sprecher der SWB aufklären. Nur ein paar Kilometer entfernt liegt der Betriebshof. Von dort fahren die Busfahrer zu den Startpunkten ihrer Linien, auch Schulbusse beginnen ihre Einsätze dort.

Kritik an Geschwindigkeitsübertretungen in Bonn

Speidel sagt, er habe beobachtet, dass sich nur wenige Autofahrer an das Tempo 30 halten, das seit den 1990ern in einem Teil der Straße gilt. Er selbst habe schon Messungen durchgeführt. Die Polizei hat das laut einem Sprecher bisher nicht gemacht. Es handle sich aber auch nicht um eine Straße, zu der viele Beschwerden der Bürger vorliegen.

Die Stadt hat das Verkehrsaufkommen in der Straße zuletzt 2019 gemessen. Im Schnitt waren dort täglich 4411 Pkw und 800 Lkw unterwegs. „Ein generelles Fahrverbot für Lkw in der Dottendorfer Straße ist aus Sicht der Stadt nicht erforderlich“, schreibt das Presseamt. „Sie ist in üblichem Maße von Schwerverkehr und ÖPNV belastet, kann diesen aber durchaus aufnehmen.“

Speidel berichtet, er habe bereits Unterschriften bei den Anwohnern gesammelt. Er habe zudem einen Bürgerantrag gestellt. Gebracht habe es bisher nichts. Seinen Brief an OB Dörner schließt er mit dem Satz: „Ich habe jedoch die Hoffnung, dass unter Ihrer Regie endlich ein positives Ergebnis erzielt werden kann.“

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