Hörner abgebrochen, Notdurft verrichtet Unbekannte beschädigen Dransdorfer Holzkühe in Bonn

Dransdorf · Unbekannte haben auf dem Spielplatz am Wasserfeld in Bonn-Dransdorf randaliert und die beliebten Dransdorfer Holzkühe stark beschädigt. Laut Polizei verrichteten sie dort sogar ihre Notdurft.

 Unbekannte haben die Dransdorfer Holzkühe nicht nur beschädigt, sondern auch vor die Schutzhütte geschleppt und dort liegengelassen.

Unbekannte haben die Dransdorfer Holzkühe nicht nur beschädigt, sondern auch vor die Schutzhütte geschleppt und dort liegengelassen.

Foto: privat

Die Hörner sind abgebrochen, die Kühe komplett aus ihrer Verankerung gerissen. „Das Ganze ist wirklich traurig“, sagt ein Passant. Am Wochenende haben Unbekannte im Park am Wasserfeld randaliert und dabei auch die beliebten Dransdorfer Holzkühe beschädigt. Dabei waren sie erst vor wenigen Monaten erneuert worden und sollten nun besonders widerstandsfähig sein.

Zwei Kühe wurden erheblich demoliert, eine der beiden ist vom Spielplatz entfernt und vor eine angrenzende Schutzhütte geschleppt worden. Städtische Mitarbeiter hatten die Schäden noch am Montagmorgen begutachtet und die Kühe so abgesichert, dass sich niemand daran verletzen konnte. Offenbar hatten die Randalierer dort sogar ihre Notdurft verrichtet. „Der Spielplatz ist immer wieder Ort für wilde Müllablagerungen“, erzählt ein Passant. Bonnorange habe dort zusätzlich zwei große Müllcontainer aufgestellt, die allerdings nur mäßig benutzt würden. Auch das häufigere Leeren der Mülleimer habe in der Folge nichts gebracht.

 Auch Müll entsorgen hier Bürger immer wieder.

Auch Müll entsorgen hier Bürger immer wieder.

Foto: privat

Inwiefern der Schaden an den Holztieren repariert werden kann und wie hoch er ist, lasse sich laut Stadt noch nicht beziffern. „Die Kühe sollen aber stehenbleiben“, sagt Andrea Schulte vom Presseamt. Es sei nicht das erste Mal, dass sie demoliert wurden. Die Stadt in dieser Sache werde Anzeige erstatten.

Die fünf Holzkühe im Park zwischen Grootestraße und Roisdorfer Weg sind seit 2003 ein Blickfang – und vor allem ein Kindermagnet. Über die Jahre hat der Nachwuchs dort seine Cowboy-Künste trainiert, die hölzernen Figuren sind Kunstwerke und Spielgeräte zugleich.

Die Idee stammt vom Bonner Landschaftsarchitekten Marc Vandamme. Er hatte damals die Gestaltung des Grünzuges planerisch begleitet. Die Herde sollte demnach an den ländlichen Ursprung Dransdorfs erinnern, aber auch ein unverwechselbares Motiv im Stadtbild werden. Mit Erfolg: Man traf sich da, wo die Kühe stehen. 

Die Herde wurde stetig erneuert. Zum einen, weil sie durch das Spielen abnutzte, zum anderen, weil die Witterung das Holz trotz aller Bemühungen angriff. So gab es unter anderem 2011 komplett neue Kühe aus Robinienholz, damals für insgesamt 7300 Euro. 2019 folgten dann die nächsten fünf, weil die alten nicht mehr repariert werden konnten. Die Kühe waren zu diesem Zeitpunkt quasi nur noch ein Holzgebilde – Ohren waren abgebrochen, Augen fehlten, das Holz war kaputt und die Farbe abgeblättert. Aus Sicht der Stadtverwaltung hatten die Holztiere keine Sicherheitsmängel, sahen aber eben nicht mehr gut aus.

Für kontroverse Diskussion in der Politik sorgte der Preis: Eine Kuh schlug mit 3000 Euro zu Buche. Dennoch stimmten die Politiker nach einer langen Diskussion doch für eine Erneuerung der Kühe. Vor allem deshalb, weil sie aufgrund fehlender Teile nicht ausgebessert werden konnten. Das Geld kam aus dem Feuerwehrtopf der Bezirksvertretung. Im Mai dieses Jahres wurden die neue Modelle dann aufgestellt.

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