Sitzstreik vor dem Auswärtigen Amt Exil-Iraner fürchtet um das Leben seiner Familie

Bonn · Seit Montag befindet sich ein Journalist aus dem Iran im Sitzstreik vor dem zweiten Dienstsitz des Auswärtigen Amts an der Adenauerallee. Wegen seiner kritischen Berichte über das Mullah-Regime sind sein Vater und seine Brüder im Iran verhaftet worden, sagt er. Jetzt fürchtet er um ihr Leben.

Fordert von Außenministerin Annalena Baerbock Unterstützung im Kampf um das Leben seiner Familie im Iran: Saeed Hafezi.

Fordert von Außenministerin Annalena Baerbock Unterstützung im Kampf um das Leben seiner Familie im Iran: Saeed Hafezi.

Foto: Benjamin Westhoff

Was in Saeed Hafezi zurzeit vorgeht, kann man nur erahnen. Bekleidet mit kurzem schwarzen Wollmantel harrt er seit Montag an der Adenauerallee vor dem Zweitdienstsitz des Auswärtigen Amts (AA) aus. Am Dienstag kommen Journalisten von verschiedenen in- und ausländischen Medien vorbei, denen er in der Kälte geduldig Rede und Antwort steht. Die Nacht hat der 43-jährige Iraner, selbst auch Journalist, in einem kleinen Zelt auf dem Bürgersteig verbracht. Sein Vater und seine beiden Brüder sind seit Kurzem im Iran in Haft und werden dort mit dem Tod bedroht, berichtet er. Mit seiner Aktion in Bonn möchte Hafezi erreichen, dass das AA beim Mullah-Regime im Iran interveniert und seine Familie wieder freikommt.