Labor stößt an Kapazitätsgrenze Bonner Schulleiterin spricht von chaotischem Testverfahren

Bonn · Weil ein Großlabor in Köln aufgrund zu vieler positiver Pooltests an seine Kapazitätsgrenze gestoßen ist, sind Einzeltests betroffener Kinder in Bonn nicht mehr ausgewertet worden. Eltern und Schulleitungen gehen auf die Barrikaden.

 Die Omikron-Mutante sorgt in den Klassenzimmern wie hier an der Ludwig-Richter-Grundschule in Duisdorf für viele leere Sitzplätze.

Die Omikron-Mutante sorgt in den Klassenzimmern wie hier an der Ludwig-Richter-Grundschule in Duisdorf für viele leere Sitzplätze.

Foto: Benjamin Westhoff

Christa Hahn hat als langjährige Leiterin der Ludwig-Richter-Grundschule in Duisdorf schon so manche schwierige Situation in ihrem Berufsleben gemeistert. Doch was sie aktuell erlebt, bringt die 65-Jährige regelrecht aus der Fassung: Um 5.51 Uhr am Dienstagmorgen hat sie vom Labor Wisplinghoff in Köln die Nachricht erhalten, dass mehr als 25 Prozent der Pooltests von Grund- und Förderschulen positiv seien. Die Auswertung der parallel abgegebenen Einzeltests der Kinder sei nicht mehr möglich, da sämtliche Kapazitäten ausgeschöpft seien. „Das ist doch das Allerletzte“, sagt die Schulleiterin und nimmt kein Blatt vor den Mund. Dabei lag die Inzidenz in der Gruppe der Kinder bis neun Jahre laut dem Landeszentrum Gesundheit NRW am Dienstag bei 3350,3, in der Gruppe der Zehn- bis 19-Jährigen lag der Wert bei 2883,1.