Schlafplatz in Bonn geräumt Stadt vertreibt obdachlosen Ex-Mitarbeiter von Endenicher Friedhof

Bonn · Bis er an Demenz erkrankte, war der obdachlose Guido 35 Jahre Friedhofsgärtner bei der Stadt Bonn. Jetzt hat ebendiese seinen Schlafplatz auf dem Endenicher Friedhof geräumt.

Petra Nießen und Irmela Kordes schauen nach dem obdachlosen Guido, der immer auf dem Endenicher Friedhof schlief. Die Stadt hat ihm einen Platzverweis erteilt, nachdem es Beschwerden gab.

Petra Nießen und Irmela Kordes schauen nach dem obdachlosen Guido, der immer auf dem Endenicher Friedhof schlief. Die Stadt hat ihm einen Platzverweis erteilt, nachdem es Beschwerden gab.

Foto: Benjamin Westhoff

Es ist kalt. Spätestens mit dem Sonnenuntergang am Nachmittag breitet sich eine unangenehme Feuchtigkeit aus. Hände, Füße und Teile des Gesichts werden taub. „Ich bin das zwar gewohnt, aber gewöhnen kann ich mich daran nicht“, sagt Guido, der seine wenigen Habseligkeiten in einem Rucksack verstaut hat und mit dem Fahrrad gekommen ist. Seit Jahren lebt der 55-Jährige auf der Straße – bei tropischer Hitze wie im vergangenen Sommer ebenso wie bei Kälte. „Tagsüber ist das meist kein Problem. Aber abends wird es immer schwieriger“, sagt er.