Spenden für indische Flutopfer Bonner Andheri-Hilfe sammelt für indische Flutopfer

Bonn · Hilfsprogramm der Deutschen Post organisiert Verteilung von Hilfsgütern am Flughafen von Kerala. Lebensmittel-Pakete umfassen Wochenration für eine Familie.

 Helfer packen Rationen für die roten Postsäcke.

Helfer packen Rationen für die roten Postsäcke.

Foto: Privat

Es ist die schlimmste Flutkatastrophe seit fast 100 Jahren im südindischen Bundesstaat Kerala. Nach Angaben der indischen Regierung mussten rund 900.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Auch vier Projekte der Bonner Andheri-Hilfe sind von der Naturkatastrophe betroffen. Der Verein unterhält in Indien drei Landesbüros und arbeitet mit vier nationalen Partnerorganisationen zusammen, die bereits Nothilfe leisten.

Die Andheri-Hilfe konzentriert sich allerdings auf die Zeit nach der Flut. „Wir sammeln Spenden, um den Menschen eine Starthilfe zu geben, um ihr Leben wieder aufzubauen“, erklärt Anna Lisa Schauff. Dazu gehörten Saatgut und Nutztiere, aber auch die Reparatur von Brunnenanlagen. Viele Bonner hätten sich bei dem Verein gemeldet, um mithelfen zu können. Es sei jedoch schwierig, Helfer aus Deutschland in die Gebiete zu bringen.

Daher setzen die Hilfsorganisationen auf Mitarbeiter an Ort und Stelle, die die Sprache beherrschen und vor allem mit der Extremwettersituation umgehen können, wie die Vereinsvorsitzende Elvira Greiner erklärt. Ziel sei es daher, Gelder zu sammeln. So sollen die Einnahmen des India Street Food Festival am Sonntag, 23. September, auf dem Münsterplatz an die Flutopfer gehen.

Hilfsgüter richtig zu lagern und verteilen

„Wir versuchen mit Logistikexpertise zu helfen“, erklärt Kathrin Mohr, Leiterin des GoHelp Programms der Deutschen Post. Bei Katastrophen schicke man Mitarbeiter in die Krisenregionen, die für den Einsatz freigestellt werden und freiwillig Hilfe leisten. Einsatzorte sind hauptsächlich Flughäfen. „Die sind als erstes überlastet“, erklärt Mohr. Die Mitarbeiter sorgen dafür, die ankommenden Hilfsgüter richtig zu lagern, zu rationieren und zu verteilen.

Dafür nutzen sie wasserabweisende Postbeutel, mit denen normalerweise Express-Briefe gebündelt werden. Ein vierköpfiges Team aus indischen DHL-Mitarbeitern hat 5000 solcher Beutel nach Kerala gebracht. Die Säcke fassen genau eine Wochenration für eine Familie. Helfer packen die Beutel vor Ort, die das Militär dann mit Hubschraubern in den überfluteten Gebieten verteilt. Auch eine Schwesterorganisation der in Bonn ansässigen Care Deutschland-Luxemburg ist in Indien aktiv, ebenso sind kleinere Teams aus einheimischen Ärzten für Ärzte ohne Grenzen derzeit in Südindien.

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