Bonner auf Entdeckungstour in Montmartre

Samstagvormittag in Paris. Der Massentourismus und das Nachtleben treffen am Place Blanche aufeinander: Frauen lassen sich in Tanzrevue-Pose vor dem Moulin Rouge fotografieren, daneben singen vier junge Leute, die anscheinend die Nacht durchgezecht haben.

Bonner auf Entdeckungstour in Montmartre
Foto: Stefan Knopp

Villemomble. Samstagvormittag in Paris. Der Massentourismus und das Nachtleben treffen am Place Blanche aufeinander: Eine Gruppe Frauen lässt sich in Tanzrevue-Pose vor dem berühmten Moulin Rouge fotografieren, gleich daneben singen vier junge Leute, die anscheinend die Nacht durchgezecht haben, fröhliche Chansons und verwickeln den Villemombler Bürgermeister Patrice Calméjane in eine angeregte Diskussion.

So erlebten am Samstag die Teilnehmer des Partnerschaftstreffens aus Villemomble und dem Hardtberg das Treiben in Paris, bevor sie zur Besichtigungstour durch Montmartre aufbrachen. Das ehemalige Künstlerdorf von Paris ist heute einer der wichtigsten Touristenmagneten - hauptsächlich wegen der Basilika Sacre Coeur und des Malerplatzes, auf dem viele Straßenkünstler auf Kundschaft warteten.

Die Teilnehmer wurden in vier Gruppen durch die Gassen geführt, die Hardtberger Bürger ließen sich von Martin Ziemann erklären, wo der Maler Picasso und die Sängerin Dalida einst wohnten und dass in dem Museum mit der heruntergekommenen Fassade rund 300 Originalwerke von Salvador Dalí ausgestellt sind. Ziemann ist Bonner, lebt aber seit 1997 in Paris.

Höhepunkt war der Besuch eines kleinen Weinbergs mitten in Montmartre, zu dem Touristen normalerweise keinen Zugang haben. Es sei in den 30er-Jahren eingerichtet worden, um eine Bebauung des Bereiches zu vermeiden, erklärte Ziemann. "Hier wachsen 74 verschiedene Rebsorten." Der Wein wird in einem der Pariser Rathäuser gekeltert und für 40 Euro pro Flasche verkauft.

Einige Bürger fuhren auch abends noch einmal mit ihren Gastfamilien nach Paris. Christine Janke und Tochter Stefanie (11) wussten nachmittags noch nicht, wie der Abend aussehen würde. "Wir sind bei einer Familie mit sieben Kindern von sieben Monaten bis zwölf Jahren untergebracht", so Stefanie. "Da ist die Mobilität zwangsläufig etwas eingeschränkt", ergänzte ihre Mutter. Beide waren mit der Unterbringung zufrieden.

"Die sind nett, und wir fühlen uns gut aufgenommen." Man wolle beim Gegenbesuch im Oktober auch gerne Mitglieder dieser Familie aufnehmen. Die offizielle Delegation erhielt abends besonderen Besuch: Gerhard Lorth, Vorgänger von Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand und wegen seiner Verdienste um die Städtepartnerschaft Ehrenbürger von Villemomble, nahm am Abendessen teil. Er war mit seiner Frau auf der Durchreise nach Südfrankreich und blieb auch am Sonntag zur Einweihung des neuen Vorplatzes des Notrufzentrums der Villemombler Feuerwehr.

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