Häufige Unfall-Ursache Bonner Feuerwehr warnt vor Kohlenmonoxid

Bonn · Es ist geruchs- und geschmackslos, und schon wenige Atemzüge können zum Tod führen: Kohlenmonoxid entsteht bei einem unvollständigen Verbrennungsvorgang. Da es in den vergangenen Wochen in verschiedenen deutschen Städten eine Reihe derartiger Unfälle mit teilweise mehreren Toten durch Kohlenmonoxidvergiftungen gegeben hat, informiert die Bonner Feuerwehr über vorbeugende Maßnahmen und richtiges Verhalten im Verdachtsfall.

"Häufig ist eine fehlerhafte Verbrennung in Gasthermen die Ursache von Unfällen", warnt Jochen Stein, Leiter der Bonner Berufsfeuerwehr. Eine weitere Gefahrenquelle ist das Betreiben von Gasstrahlern oder -pilzen in geschlossenen Räumen. Zudem setzen auch Verbrennungsmotoren das Gas frei: Benzin-Rasenmäher oder Benzin-Kettensägen sollten deshalb nie in der geschlossenen Garage repariert und dann ausprobiert werden.

"Kohlenmonoxid kann ein Mensch nicht bemerken - es löst bei ihm keine Warnsensoren aus wie etwa Erdgas, dem ein warnender Geruchsstoff beigemischt ist", erklärt der Bonner Feuerwehrchef. Das Gas mit dem Kürzel CO bindet sich im Blut an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und verdrängt dabei den Sauerstoff. Nach wenigen Atemzügen kann dies bereits zu schweren Vergiftungserscheinungen und zum Tod führen. "Schon im Verdachtsfall einer Kohlenmonoxidvergiftung sollte man schnell reagieren", appelliert Stein.

Die Bonner Feuerwehr schließt sich den vom Deutschen Feuerwehrverband herausgegebenen Handlungshinweisen an:

  • Alarmieren Sie im Verdachtsfall Feuerwehr und Rettungsdienst über die europaweit gültige Notrufnummer 112.
  • Nehmen Sie beim Betrieb gasbetriebener Geräte plötzlich auftretende Kopfschmerzen ernst - sie sind ein erstes Anzeichen für eine mögliche Vergiftung. Begleitet werden sie unter Umständen von Bewusstseinseintrübung.
  • Beim Verdacht des Auftretens von Kohlenmonoxid verlassen Sie sofort den betroffenen Raum. Sofern möglich, sollte man die Fenster öffnen, um zu lüften.
  • Wenn es Ihnen ohne Eigengefährdung möglich ist, schalten Sie das möglicherweise verursachende gasbetriebene Gerät aus.

Nicht nur umsichtiges Handeln, sondern auch technische Vorsorge können dazu beitragen, Unfälle zu verhindern: Ein wichtiger Beitrag zur Prävention ist die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage durch einen Fachbetrieb. Die Prüfung der Heizung und des Abzuges durch den Schornsteinfeger ist einmal pro Jahr Pflicht. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob ein Lüftungskanal blockiert wird und die Heizgase oder Abgase daher nicht einwandfrei abziehen.

  • Verwenden Sie die Anlagen sachgemäß. Bei Etagenheizungen sind die Lüftungsschlitze der jeweiligen Türen zu Räumen in denen sich Gasthermen befinden frei zu halten und nicht zu verstellen, sonst erhält die Anlage zu wenig Sauerstoff.
  • l Es gibt mittlerweile Rauchmelder, die auch vor der Freisetzung von Kohlenmonoxid warnen. Sinnvoll ist die Installation eines solchen Gerätes in der Nähe der Gastherme. Erhältlich sind diese speziellen CO-Melder im Fachhandel.
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